Injektionen für mehr Beweglichkeit bei Parkinson

MANNHEIM (djb). Genügt eine orale Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson nicht mehr, sind Apomorphin-Injektionen eine Option. Die Dauer von Off-Phasen, also Phasen schlechter Beweglichkeit, läßt sich damit halbieren.

Veröffentlicht:

Mit Hilfe der Apomorphin-Injektionen wird nicht nur die Dauer der Off-Phasen verkürzt, sondern auch die Beweglichkeit der Parkinson-Patienten innerhalb weniger Minuten wieder hergestellt. Das hat Privatdozentin Regina Katzenschlager vom Donauspital in Wien beim Neurologie-Kongreß in Mannheim berichtet.

Die Anwendung von Apomorphin (Apo-go®) mit Hilfe eines Pens ist bei Parkinson-Patienten indiziert, die trotz einer optimierten oralen Therapie täglich zwischen einer Off-Phase und fünf Off-Phasen haben, sagte Katzenschlager bei einem Symposium des Unternehmens Cephalon. Idealerweise sollten die Patienten in der Lage sein, sich das Medikament bei ersten Anzeichen einer Off-Phase selbst in die Bauchdecke oder in den Oberschenkel zu injizieren.

Besonders geeignet sei die Behandlung für Patienten mit unvorhersehbaren Off-Phasen, mit schmerzhaften Dystonien im Off-Zustand oder mit nichtmotorischen Off-Symptomen wie Schmerzen, Stimmungsschwankungen, Stuhlentleerungs-Störungen oder Schweißregulations-Störungen.

Die Wirkung der Apomorphin-Injektion setzt nach fünf bis 20 Minuten ein und hält im Schnitt 40 bis maximal 90 Minuten an. Die Off-Phase wird schnell beendet.

In neun offenen Studien ließ sich mit durchschnittlich 3,6 Apomorphin-Injektionen pro Tag die durchschnittliche tägliche Off-Zeit um 44 Prozent vermindert. Die verbleibenden Off-Perioden seien weniger stark ausgeprägt gewesen, sagte Katzenschlager. In einer Placebo-kontrollierten Studie mit 29 Patienten konnte Apomorphin bei 95 Prozent der Injektionen die jeweilige Off-Periode unterbrechen.

Dagegen wurden nur 23 Prozent der Off-Perioden nach Placebo-Injektion unterbrochen. Insgesamt ließ sich mit dem Dopamin-Agonisten die tägliche Off-Zeit um zwei Stunden, mit Placebo gar nicht reduzieren.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frühe klinische Untersuchungen

Ist die Stammzelltherapie bei Parkinson sicher?

Komplikation nach Herztransplantation

Parkinsonismus bei 32-jährigem Mann: Lag’s am Tacrolimus?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung