Innovative Prävention kann vor HIV schützen

BERLIN (HL). HIV und AIDS weiten sich aus - vor allem in Osteuropa und Ostasien. Gründe dafür sind unzureichende Informationen für Risikogruppen und ihre soziale Stigmatisierung. Andererseits zeigt sich nach dem neuesten Jahresbericht von UNAIDS, daß vor allem neue Präventionsmethoden Hoffnung machen, die Pandemie eindämmen zu können.

Veröffentlicht:

Vor allem innovative Präventionsmethoden können - ergänzend - wirksam sein, wie neue Studien belegen. Beispiel: Kondome für Frauen. Eine neue Version des Kondoms für Frauen Reality® besteht aus synthetischem Nitril, so daß die bislang hohen Kosten erheblich gesenkt werden können. Nach Angaben von UNAIDS hat dieses Kondom ein großes Potential , um akzeptiert und genutzt zu werden.

Zusätzlich zu diesem neuen Kondom werden Versuche unternommen, neue Versionen von Diaphragmen und Gleitmitteln zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten einzusetzen. Studienergebnisse werden für 2006 erwartet.

Untersuchungen in Südafrika haben laut UNAIDS ergeben, daß beschnittene Männer eine um 60 Prozent niedrigere Wahrscheinlichkeit haben, sich mit dem HI-Virus zu infizieren als nicht beschnittene Männer. Derzeit laufen Studien in Kenia und Uganda, um die ersten Ergebnisse aus Südafrika zu bestätigen.

Mikrobizide sind das gegenwärtig beste Präventionsmittel, das von Frauen eingesetzt werden kann. Derzeit werden nach Angaben von UNAIDS 15 Mikrobizidkandidaten getestet. Dabei habe sich gezeigt, daß selbst ein zu 60 Prozent wirksames Mikrobizid einen erheblichen Einfluß auf die Verbreitung von HIV haben kann.

Angesichts der zur Verfügung stehenden Strategien zur Information, Prävention und Therapie zeiget sich Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul gestern in Berlin zuversichtlich, daß gelingen kann, die HIV-Prävalenz in den kommenden zehn Jahren zu senken.

Besonders dramatisch entwickeln sich Neuinfektionen seit einigen Jahren in Osteuropa. Beispiel Estland: Dort hat sich die Zahl der Infektionen binnen zehn Jahren auf jährlich über 700 versechzigfacht. Ursächlich dafür sind Prostitution und Drogenabhängigkeit und die Abdrängung der davon betroffenen Menschen ins kriminelle Milieu oder zumindest in die Stigmatisierung.

Deutschland und die EU sehen es dabei als ihre Aufgabe an, die Regierungen der osteuropäischen Länder davon zu überzeugen, daß nicht eine repressive Politik, sondern Information und Prävention eine Ausbreitung der Seuche verhindern können.

Lesen Sie dazu auch: HIV weitet sich aus - dennoch bleibt Hoffnung auf eine Wende

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Bei Prävention nicht locker lassen!

Mehr zum Thema

Zweiter Berliner Patient

HIV-Remission mit nicht-resistenten Stammzellen erreicht

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!