Insulin glargin senkt das Hypoglykämie-Risiko

BERLIN (hbr). Eine möglichst gute Stoffwechsel-Einstellung von Typ-2-Diabetikern beugt Folgeschäden vor. Ziel für den HbA1c ist ein Wert unter 6,5 Prozent. Eine strenge Einstellung erhöht aber das Risiko einer Unterzuckerung. Mit Insulin glargin sind nächtliche Unterzuckerungen deutlich seltener als mit gewöhnlichem Insulin.

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"Ich brauche für die Patienten also eine Therapie, die sicher ist und Hypoglykämien vermeidet", sagt Dr. Stefan Pscherer. Denn Unterzuckerungen sind für die Patienten unangenehm, gehen sie doch schon bei leichter Ausprägung mit Zittern, Schwitzen, Herzklopfen, Schwächegefühl und verlangsamtem Denken einher.

Vor allem nächtliche Hypoglykämien wirken schnell bedrohlich: Sie überfallen den Patienten im Schlaf. Das läßt oft ein Gefühl der Unsicherheit zurück. Aus Angst erhöhen deshalb viele nach solchen Erlebnissen ihren Blutzucker vor dem Schlafengehen und nehmen lieber höhere Werte in Kauf, als noch einmal eine Unterzuckerung zu riskieren.

Solche nächtlichen Hypoglykämien treten mit Insulin glargin (Lantus®) signifikant seltener auf als mit dem traditionellen NPH-Insulin (Neutral-Protamin-Hagedorn). "Bei gleichem HbA1c-Wert ist das Hypoglykämierisiko mit Insulin glargin um 40 Prozent geringer", so der Diabetologe aus Traunstein. Damit sind zudem HbA1c-Werte unter sieben Prozent erreichbar. Die Wirkung hält 24 Stunden an, der Insulinspiegel ist ausgeglichen. Der Patient kann den Zeitpunkt, wann er das Insulin-Analogon injiziert, individuell festlegen, aber ihn bei Bedarf auch wechseln.

Der Schutz vor Unterzuckerungen funktioniert auch schon beim Start einer Insulinbehandlung über die basal unterstützte orale Therapie (BOT). BOT ermöglicht einen besonders einfachen Einstieg in die Insulinbehandlung, weil die oralen Antidiabetika beibehalten und nur durch ein Basalinsulin ergänzt werden.

Studien belegen eine signifikant niedrigere Hypoglykämierate für die BOT mit Insulin glargin im Vergleich zu einer konventionellen Behandlung mit zweimal täglich Mischinsulin, wie Pscherer bei einer Veranstaltung von Sanofi Aventis berichtete: Mit Insulin glargin erreichten 45 Prozent der Teilnehmer einen HbA1c unter sieben Prozent und ohne nächtliche Hypoglykämien. Mit dem Mischinsulin waren es dagegen nur 29 Prozent.

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