Interleukin-1 bei Gonarthrose erfolgreich getestet

DÜSSELDORF (dpa). Gelenkverschleiß im Knie läßt sich einer neuen Studie zufolge mit einem aus Patientenblut gewonnenen Interleukin-1-Rezeptor-Antagonisten bremsen. Die so genannte Orthokin-Methode habe deutlich besser abgeschnitten als herkömmliche Behandlungsmethoden mit Schmerzmitteln, Kortison oder Hyaluronsäure, sagte Professor Rüdiger Krauspe, Direktor der Orthopädischen Uniklinik Düsseldorf.

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Die in Düsseldorf entwickelte Orthokin-Methode basiert auf der Erkenntnis, daß Interleukin-1 (IL-1) die Entstehung von Arthrose fördert. Den Patienten wird daher ein IL-1-Antagonist injiziert, der aus ihrem eigenen Blut gewonnen wird. Er wirkt nach Angaben von Krauspe entzündungshemmend, schmerzlindernd und knorpelschützend.

In der Phase-III-Studie wurde 400 Gonarthrose-Patienten über drei Wochen sechsmal entweder der IL-1-Rezeptor-Antagonist, Placebo oder Hyaluronsäure in das Gelenk gespritzt. 70 Prozent der mit dem IL-1-Antagonisten behandelten Patienten berichteten nach einem halben Jahr über eine mindestens 50prozentige Schmerzreduktion (Visuelle Analogskala), wie Krauspe gesagt hat.

Mit Placebo und Hyaluronsäure seien es nur 25 Prozent gewesen. Die Gelenkfunktion in der Orthokin-Gruppe habe sich um mehr als 50 Prozent (WOMAC-Score), in den Vergleichsgruppen um 20 Prozent verbessert.

Die Krankenkassen bezahlen die Orthokin-Therapie nicht, nur einige private Versicherungen. Sie kostet 700 bis 1500 Euro.

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