Lilly

Baricitinib auch für Kinder ab 2 Jahre und Jugendliche mit atopischer Dermatitis

Die Zulassung der Januskinase-Inhibitoren hat die Behandlung der atopischen Dermatitis weiter verbessert. Seit Oktober 2023 können auch Jugendliche und Kinder ab 2 Jahren von einer schnell wirksamen Therapieoption profitieren.

Veröffentlicht:

Bad Homburg. „Das Leitsymptom der atopischen Dermatitis ist der Juckreiz“, erinnerte Professor Stephan Weidinger, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel. Bei kaum einer Hauterkrankung sei der Juckreiz so intensiv und quälend wie bei der atopischen Dermatitis.

65 von 100 Kindern leiden unter Juckreiz

Auch bei Kindern und Jugendlichen mit atopischer Dermatitis ist der Juckreiz ein allgegenwärtiges Symptom. Von 100 Kindern mit atopischer Dermatitis berichten 65 von täglichem Juckreiz. Darunter leiden auch die Eltern, wie PD Dr. Christina Schnopp, Dermatologin an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie am Biederstein, TU München, hervorhob: „Das blutig gekratzte Bett ist psychologisch auch für die Eltern sehr schwierig.“

Laut aktueller S3-Leitlinie zur Behandlung der atopischen Dermatitis ist bei mittelschweren bis schweren Formen auch bei Kindern und Jugendlichen eine Behandlung mit Systemtherapeutika indiziert, wenn topische Maßnahmen die Krankheit nicht ausreichend kontrollieren können.

Kinder sprechen gut auf Baricitinib an

Im Oktober 2023 erweiterte die Europäische Kommission die Zulassung des Januskinase-Inhibitors Baricitinib (Olumiant®) zur Behandlung Erwachsener mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis um die Anwendung bei Jugendlichen und Kindern ab 2 Jahren.

Grundlage waren die Ergebnisse der Zulassungsstudie BREEZE-AD-PEDS, an der 483 Kinder und Jugendliche mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis im Alter von 2 bis < 18 Jahren teilnahmen. Getestet wurde unter anderem in den alters- und gewichtsabhängig angepassten Dosierungen von einmal täglich 2 mg Baricitinib für 2- bis <10-Jährige sowie 4 mg für 10- bis 17-Jährige. Topische Therapien konnten begleitend eingesetzt werden.

Deutliche Verbesserung des Juckreizes

Den primären Endpunkt, ein Ansprechen bis Woche 16 von 0/1 im „validated investigator’s global assessment“ bei atopischer Dermatitis (vIGA-AD) mit einer Verbesserung um ≥2 Punkte gegenüber dem Ausgangswert erreichten 41,7 % der Kinder und Jugendlichen unter Baricitinib versus 16,4 % unter Placebo.

In der Altersgruppe ≥ 10 Jahre erzielten nach 16 Wochen unter Baricitinib 35,5 % eine Verbesserung des Juckreizes um ≥ 4 Punkte, gemessen mit der numerischen Ratingskala (NRS). Unter Placebo war dies nur bei 16,4 % der Kinder und Jugendlichen der Fall. „Für das subjektive Wohlergehen ist die Juckreizreduktion entscheidend“, so Schnopp.

Das Verträglichkeitsprofil ist konsistent mit den bekannten Sicherheitsdaten aus den Erwachsenenstudien. Neue Sicherheitssignale wurden keine identifiziert. (ins)

Quelle: Web-Pressekonferenz „JAK-Inhibition bei mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis: Olumiant® – jetzt zugelassen für Jugendliche und Kinder ab 2 Jahren“, Dezember 2023; Veranstalter: Lilly Deutschland GmbH

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nicht-pharmakologische Intervention

Rosazea: Vagusnervstimulation womöglich bei Couperose wirksam

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Abb. 1: Patienten mit DMD profitierten von einer über 24-wöchigen Vamorolon-Therapie im Vergleich zu einer Therapie mit Prednison in Bezug auf das Längenwachstum

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14]

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Lesetipps
Gesund durch die Infekt-Saison: Aus einem Cochrane Review geht hervor, dass lediglich eine von 1.000 gegen RSV-geimpften Personen auch an einem Infekt erkrankt.

© anon / stock.adobe.com

Cochrane Review

RSV-Impfung: Risiko schwer zu erkranken sinkt für Senioren

Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Tetanus, Diphtherie & Pertussis: Regress-Gefahr durch Auffrischung