Jetzt ist die Zeit für eine spezifische Immuntherapie gegen Gräserallergie

HAMBURG (grue). Die Sublingual-Tablette mit Grasallergenen vereinfacht die spezifische Immuntherapie (SIT) bei Patienten mit Heuschnupfen. Das neue Präparat muss nicht gekühlt werden. Und es löst sich rasch im Mund auf. Die sublinguale Langzeit-Therapie lässt sich außerdem gut in den Alltag der Patienten integrieren.

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Das sind die Vorteile der Hyposensibilisierung mit sublingualen Tabletten im Vergleich zu Spritzen oder Tropfen, hat Dr. Stefan Espenschied von den Städtischen Kliniken Karlsruhe berichtet. Alk-Scherax bietet die Tablette zur Therapie bei Gräserpollen-induzierter Rhinitis und Konjunktivitis seit kurzem unter dem Handelsnamen Grazax® an.

Die erste Tablette sollte im Beisein eines Allergologen angewendet werden, um die individuelle Verträglichkeit abschätzen zu können, so Espenschied bei einer Veranstaltung des Unternehmens in Hamburg. Die Tablette wird unter die Zunge gelegt, wo sie sich rasch auflöst. Zu Beginn der Behandlung können Juckreiz, Schwellungen im Mund und Kopfschmerzen auftreten.

Wiesenlieschgras-Allergene sind standardisiert enthalten

Die Tabletten enthalten standardisierte Allergene vom Wiesenlieschgras, die bei regelmäßiger Einnahme eine Immuntoleranz gegen alle Arten von Gräserpollen erzeugen. Die Therapie sollte mindestens zwei, besser vier Monate vor der Graspollensaison beginnen, damit schon im ersten Jahr eine deutliche Symptomlinderung erreicht wird.

In einer Studie besserten sich mit der Gras-Tablette die Augen- und Nasenbeschwerden im Vergleich zu Placebo um 30 Prozent. Absolut betrachtet war das ein Punkt weniger auf einer 5-Punkte-Symptomenskala - ein signifikanter Unterschied. Auch der Bedarf an symptomatisch wirkenden Antiallergika sank schon im ersten Jahr.

"Die Therapie mit der Grastablette dauert insgesamt drei Jahre und kann von den Patienten selbst vorgenommen werden", sagte Espenschied. Die gefriergetrockneten Allergene schmelzen im Mund innerhalb von Sekunden, Einnahmefehler sind praktisch nicht möglich.

Sofern sich die Patienten an die tägliche Einnahme halten, sei diese Form der SIT eine komfortable Alternative zur subkutanen Spritzen-Therapie, so der Allergologe. Die Kosten dafür werden bei nachgewiesener Gräserpollen-Allergie von den gesetzlichen Kassen übernommen.

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