KHK-Patienten nützt Therapie gegen Depression

MONTREAL (mut). KHK-Patienten mit Depression haben eine besonders schlechte Prognose - ihre kardial bedinge Sterblichkeit ist sehr hoch. In einer Studie ließen sich bei solchen Patienten die Depressionssymptome mit einem Antidepressivum deutlich lindern, nicht aber mit einer Psychotherapie.

Veröffentlicht:

In der Studie behandelten kanadische Ärzte insgesamt 284 KHK-Patienten, die mittelschwer bis schwer depressiv waren. Sie erhielten entweder eine Therapie mit dem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Citalopram oder Placebo.

Eine zweite Gruppe wurde entweder nur regelmäßig beraten, also über Depression informiert, und sie wurde gebeten, die verschriebenen Herz-Medikamente zu verwenden, oder sie erhielt eine interpersonelle Psychotherapie. Bei dieser Form der Psychotherapie steht die Verarbeitung persönlicher Konflikte, größerer Veränderungen im Leben, Trauer und sozialer Isolation im Vordergrund.

Die Ergebnisse nach zwölf Wochen Therapie: Mit Citalopram sprachen 53 Prozent der Patienten an (definiert als 50-prozentige Reduktion des Wertes auf der Hamilton-Depressionsskala), mit Placebo nur 40 Prozent. Der Unterschied war signifikant. Zur Remission kam es mit Citalopram bei 36, mit Placebo bei 23 Prozent.

Dagegen hatte die Psychotherapie keinen Vorteil im Vergleich zur allgemeinen Beratung: Mit der Therapie sprachen 43 Prozent, mit der Beratung 50 Prozent an. Bei 28 Prozent der Patienten mit Psychotherapie kam es zur Remission, 30 Prozent waren es mit Beratung (JAMA 296, 2007, 367).

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Bei KHK nicht nur ans Herz denken!

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Heterogene Pathogenese

Herzinfarkt Typ 2 mit langfristig deutlich erhöhter Mortalität

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Hypochlorite desinfizieren gut, sind aber auch giftig und ätzend. In diesem Therapieversuch war die Chemikalie wirksam gegen eine Infektion der Haut mit Polyoma-Viren.

© Malivi / stock.adobe.com

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Herzinfarkt: Mehr als die Hälfte der Herzinfarkte ging in einer Studie bei Frauen unter 65 Jahren auf andere Ursachen als eine Atherosklerose der Herzkranzgefäße zurück. (Symbolbild mit Fotomodell)

© My Ocean studio / stock.adobe.com

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose