Kombitherapie bei Diabetes anhaltend wirksam

ROM (hbr). Vor kurzem wurde gezeigt, dass Typ-2-Diabetiker von der initialen Kombination Sitagliptin plus Metformin (Janumet®) profitieren. Neue Zwei-Jahres-Daten belegen jetzt, dass die Blutzucker-senkende Wirkung mindestens unverändert erhalten bleibt.

Veröffentlicht:
Regelmäßige Blutzuckermessungen sind wichtig für den Langzeiterfolg.

Regelmäßige Blutzuckermessungen sind wichtig für den Langzeiterfolg.

© Foto: Radu Razvan@fotolia.de

Das berichtete Professor Bernard Charbonnel aus Frankreich beim Diabeteskongress in Rom. Die Dauerhaftigkeit des Effektes kann ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Diabetestherapie sein.

So wurde schon in der UKPDS-Studie vor etwa zehn Jahren deutlich, dass die Einstellungsqualität von Typ-2-Diabetikern mit verschiedenen medikamentösen Therapien mit der Zeit deutlich nachließ. Demgegenüber erwiesen sich die von dem Diabetologen bei einer MSD-Veranstaltung präsentierten Ergebnisse als zuverlässig stabil.

Die Studie umfasste Typ-2-Diabetiker, deren Werte mit Diät und Bewegung schlecht eingestellt waren: Die HbA1c-Werte der Teilnehmer lagen zu Beginn zwischen 7,5 und 11 Prozent und betrugen im Durchschnitt 8,6 Prozent. Verschiedene Therapien wurden eingesetzt: eine Monotherapie mit 100 mg Sitagliptin, 1000 oder 2000 mg Metformin, oder eine Kombination aus 100 mg Sitagliptin plus 1000 oder 2000 mg Metformin (S100/M1000, S100/M2000).

Nach einem Jahr und nach zwei Jahren wurde der Erfolg anhand des HbA1c-Wertes überprüft. Die besten Ergebnisse erzielten erwartungsgemäß die Kombinationen. So sank der HbA1c-Wert mit der niedriger dosierten Kombination in einem Jahr um 1,4 Prozentpunkte. Patienten mit der höheren Dosis von 100 mg des Gliptins plus 2000 mg des Biguanids erreichten sogar eine Verbesserung um 1,8 Prozentpunkte.

Der Erfolg bestätigte sich nach zwei Jahren als stabil: Mit der niedriger dosierten Kombination blieb die Abnahme um 1,4 Prozentpunkte erhalten. 45 Prozent der Patienten erreichten das Ziel HbA1c unter sieben Prozent. Patienten mit der höher dosierten Kombination wiesen ebenfalls nach zwei Jahren eine praktisch unveränderte HbA1c-Abnahme um 1,7 Prozentpunkte auf - in dieser Gruppe erreichten 60 Prozent das Ziel.

Hier sanken auch Nüchternglukose und postprandiale Blutzuckerwerte am stärksten: um rund 57 mg/dl nüchtern und nach den Mahlzeiten um fast 110 mg/dl. Die initial kombinierte Therapie brachte demnach die größten Effekte, vor allem die höher dosierte Gabe lohnte sich.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Stoffwechselerkrankungen

Was Diabetes mit der Schilddrüse zu tun hat

Hyperglykämische Stoffwechsellage

Diabetes: Die wenig beachteten Folgen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zur Bräunungssucht

Gebräunte Haut: Wann eine Tanorexie dahinter steckt

Kasuistik

Tularämie: „Furunkel“ führte auf die falsche Fährte

Lesetipps
Positiver Schwangerschaftstest: Manche Frauen fürchten sich stark vor diesem Moment. Gedanken an eine Schwangerschaft und/oder Geburt lösen bei ihnen panische Angst aus.

© globalmoments / stock.adobe.com

Spezifische Angststörung

Was ist eigentlich Tokophobie?