Kombitherapie bei gestörter Mikrozirkulation

KÖLN (grue). Ursache einer Angina pectoris ist nicht immer eine Stenose der Koronararterien. Es kann sich dabei auch um eine Störung der Mikrozirkulation des Myokards bei einer hypertensiven Herzerkrankung handeln. Die Patienten brauchen dann blutdrucksenkende Medikamente und ein Langzeit-Nitrat.

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Bei einer vom Unternehmen Actavis unterstützten Veranstaltung in Köln stellte Dr. Barbara Richartz aus München die Fallgeschichte einer 59jährigen Patientin vor. Sie war wegen retrosternaler Schmerzen bei körperlicher Belastung in die kardiologische Praxis gekommen. Die Patientin hatte einen medikamentös gut gesenkten Bluthochdruck, aber ein pathologisches Belastungs-EKG und eine linksventrikuläre Hypertrophie.

"Ursache der pektanginösen Beschwerden war nicht etwa eine stenosierende KHK oder eine koronare Atherosklerose, sondern eine subendokardiale Perfusionsstörung", sagte die Kardiologin. Das konnte per CT-Angiographie nachgewiesen werden. Eine Untersuchung im Herzkatheterlabor war nicht nötig.

"Mit der CT-Angiographie lassen sich Stenosen mit einer Sicherheit von über 90 Prozent ausschließen", so Richartz. Die Untersuchung sei für Patienten angenehmer als die invasive Diagnostik. Ein ergänzendes Kardio-MRT stützte die Diagnose einer hypertensiven Herzkrankheit, die letztlich durch eine Endotheldysfunktion entsteht.

Die pathologischen Endothelveränderungen werden durch eine arterielle Hypertonie oder einen Typ-2-Diabetes angestoßen. "Für solche Patienten ist eine gute antihypertensive Therapie in Kombination mit einem Langzeit-Nitrat sinnvoll", so Richartz. Langzeit-Nitrate wie der Wirkstoff PETN (Pentaerythrityltetranitrat, Pentalong®) werden zur Behandlung bei Angina pectoris und zur Prophylaxe eingesetzt. Sie senken durch Reduktion der Vor- und Nachlast den myokardialen Sauerstoffverbrauch und steigern die körperliche Belastungsfähigkeit.

Allerdings kann der vasodilatierende Effekt organischer Nitrate im Verlauf der Therapie nachlassen, was als Nitrattoleranz bezeichnet wird. Ein solches Phänomen tritt bei der Therapie mit PETN nicht auf. Es ist deshalb auch nach längerer Anwendung keine Nitratpause nötig.

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