Kompressionstherapie lindert Symptome bei RLS

WASHINGTON(ple). Eine regelmäßige Kompressionstherapie, wie sie etwa zur Prophylaxe tiefer Beinvenenthrombosen genutzt wird, lindert die Symptome bei Restless-leg-Syndrom (RLS). Einige RLS-Patienten werden sogar komplett symptomfrei.

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Von einer Kompressionstherapie nur an den Waden oder auch am Oberschenkel profitieren einige Patienten mit Restless-leg-Syndrom.

Von einer Kompressionstherapie nur an den Waden oder auch am Oberschenkel profitieren einige Patienten mit Restless-leg-Syndrom.

© Foto: DJO, LCC

Der mögliche Nutzen einer solchen Therapie bei RLS-Patienten geht aus den Daten einer prospektiven, randomisierten und doppelblinden Studie hervor, in der die Patienten die Kompressionstherapie zusätzlich zur Arzneitherapie erhielten (Ches 135 / 1, 2009, 74). Die Patienten wurden aufgefordert, die Kompressionstherapie anzuwenden, sobald sich Symptome ankündigten.

Insgesamt 35 RLS-Patienten über 17 Jahre nahmen an der Studie teil. Im Verhältnis 3 : 2 erhielten sie Kompressionsmanschetten, die einen Druck von 40 cm H2O oder nur 4 cm H2O (Kontrollgruppe) aufbauten. Die Patienten mussten die Manschetten vier Wochen lang täglich zuhause für eine Stunde anwenden. Der Druck wurde jede Minute für fünf Sekunden aufgebaut.

Zu Beginn der Therapie und nach vier Wochen wurden die Schwere der Erkrankung, die Lebensqualität, die Schläfrigkeit während des Tages und Fatigue-Symptome bewertet. Die Ergebnisse: Etwa ein Drittel der Patienten hatte nach der Therapie keine RLS-Symptome mehr. Durch die Therapie besserte sich die Bewertung im Restless Legs Severity Score von 14,1 auf 8,4 (0 bis 40) und in der Johns Hopkins Restless Legs Scale von 2,2 auf 1,2. Auch die Lebensqualität, beurteilt etwa anhand der Schlafqualität und der Fatigue-Parameter, nahm zu.

Die Kollegen vom Walter Reed Army Medical Center in Washington erklären sich den Effekt der Kompression so: Möglicherweise stimuliere sie die Freisetzung von endothelialen Mediatoren, die die RLS-Symptome beeinflussen. Dies könne durch die bessere lokale Perfusion erreicht werden, die zu stärkerem venösem Fluss und zu einer verbesserten Lymph-Drainage führt.

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