LebensBlicke wirbt seit zehn Jahren für Darmkrebs-Vorsorge

Veröffentlicht:
Ein Darmpolyp kann bei der Koloskopie abgetragen werden, bevor er maligne entartet.

Ein Darmpolyp kann bei der Koloskopie abgetragen werden, bevor er maligne entartet.

© Foto: Sebastian Kaulitzkiwww.fotolia.de

LUDWIGSHAFEN (bd). Die Stiftung LebensBlicke e.V. zur Früherkennung von Darmkrebs feiert ihr zehnjähriges Jubiläum. Gegründet hat sie der Gastroenterologe Professor Jürgen F. Riemann aus Ludwigshafen.

An den Start gegangen ist die Stiftung mit dem Vorhaben, die Prävention von Darmkrebs, dem zweithäufigsten Krebs bei Männern und Frauen, ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken. Die offensiven Informationskampagnen standen unter dem Motto: "Vermeiden statt Leiden". Durch Aufklärung die Zahl der Darmkrebstoten bis zum Jahre 2010 zu halbieren - das war damals die Vision.

Ganz werde man das nicht schaffen, sagte der Vorsitzende, jedoch seien erste deutliche Erfolge der Aufklärungsarbeit rund um den Darm sichtbar. Nach Angaben von Riemann erkranken in Deutschland derzeit zwar 73 000 Menschen jährlich neu an Darmkrebs, im Gründungsjahr waren es nur 65 000. Doch der Anstieg der Neuerkrankungen in den vergangenen zehn Jahren erkläre sich durch die Verschiebung der Alterspyramide und durch die Zunahme früher Darmkrebsformen, die bei den Vorsorge-Untersuchungen entdeckt werden. Aus demselben Grund sei die jährliche Sterberate an Darmkrebs trotz des Anstiegs der Neuerkrankungen gesunken: von damals 33 000 auf heute weniger als 30 000.

Der Förderverein der Stiftung unter dem Vorsitzenden Dr. Dirk Wuppermann hat ein deutschlandweites Informationsnetz zum Thema Darmkrebs aufgebaut. Begonnen hat die Stiftung vor zehn Jahren mit ungefähr 20 Aufklärungsveranstaltungen im Rhein-Neckar-Kreis. Für das Jubiläumsjahr 2008 sind mehr als 300 solcher Veranstaltungen in fast 200 Städten bundesweit geplant. Nahezu 150 Regionalbeauftragte im gesamten Bundesgebiet leiten Informationen an Kollegen weiter.

Außer mit Infoveranstaltungen, Experten-Hotlines und Benefizgalas wird das Thema Darmkrebs auch auf (schau)spielerische Weise aus der Tabuzone geholt. Die Komödie "Alarm im Darm" des Vorsorg-Theaters der Stiftung LebensBlicke hat inzwischen etwa 100 Aufführen absolviert.

Weitere aktuelle Projekte sind die Aktion "1000 mal 1000": Gesucht werden 1000 Menschen, die je 1000 Euro für die Aufstockung des Stiftungskapitals spenden. Außerdem hat die Stiftung in diesem Jahr gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft erstmals einen Darmkrebskommunikationspreis ausgeschrieben. Drei Preisträger werden mit je 5000 Euro ausgezeichnet, und zwar beim deutschen Krebskongress in Berlin. Prominente aus Politik, Sport und Kultur unterstützen die Stiftung aus Ludwigshafen. Die "Ärzte Zeitung" ist Medienpartner.

Weitere Infos finden Sie unter www.lebensblicke.de sowie unter www.krebsgesellschaft.de

Mehr zum Thema

Vergleichsstudie

Multitarget-Stuhltest verbessert Darmkrebs-Screening

Modellrechnung

Eltern erkrankt? Dann lohnt sich ein frühes Darmkrebsscreening

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“