Lebensmittelzusätze verstärken Hyperaktivität

SOUTHAMPTON (eis). Hyperaktivität wird offenbar durch Konservierungsmittel und Lebensmittelfarbstoffe verstärkt. Eltern von Kindern mit ADHS kann empfohlen werden, eine Kost ohne Zusätze auszuprobieren.

Veröffentlicht:

An einer von der britischen Foods Standards Agency geförderten Studie nahmen knapp 300 gesunde Kinder teil, davon 153 Dreijährige und 144 Acht- bis Neunjährige. Den Kindern wurden einmal täglich präparierte Fruchtsäfte angeboten: Zwei davon enthielten Benzoesäure plus je eine spezifische Mischung aus Lebensmittelfarbstoffen (Mix A und B), der dritte Saft enthielt Placebo. Die Dosis der Lebensmittelzusätze entsprach bei den Dreijährigen dem Inhalt einer Tüte mit 56 g Süßigkeiten, bei den Älteren zwei (Mix A) oder vier solcher Tüten (Mix B), so Professor Jim Stevenson von der Uni Southampton und seine Kollegen (Lancet 370, 2007, 1560). Jedes Getränk wurde eine Woche lang konsumiert - mit jeweils einer Woche Pause dazwischen.

Das Verhalten der Kinder wurde in der sechswöchigen Studie mit spezifischen Skalen von Eltern und Lehrern beurteilt. Die älteren Kinder machten zudem einen Aufmerksamkeits-Test am Computer. Ergebnis: Mit Mix A nahm die Hyperaktivität in einer gängigen Skala (Global Hyperactivity Aggregate) im Mittel bei allen Kindern signifikant zu, mit Mix B nur bei den älteren Kindern. Insgesamt wurden große Unterschiede bei der Wirkung der Zusätze auf einzelne Kinder belegt, so die Forscher. Eine generelle Diät-Empfehlung sei daher nicht angebracht.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten