Leitartikel

MS-Therapie im Umbruch

Neue Ansätze zur Immuntoleranz sorgen für Aufsehen: Möglicherweise lässt sich auf bisher ignorierten Pfaden in der MS-Behandlung mehr erreichen, als man zu träumen wagte.

Von Thomas Müller Veröffentlicht:
Neue monoklonale Antikörper führen bei MS zu Schubreduktionen um 80 bis 90 Prozent.

Neue monoklonale Antikörper führen bei MS zu Schubreduktionen um 80 bis 90 Prozent.

© Schreiter / Springer V

Wenn das Immunsystem außer Kontrolle gerät und den eigenen Körper attackiert, gibt es im Wesentlichen zwei Strategien: Zerstören, was den Körper zerstört, und den autoaggressiven Immunzellen den Garaus machen oder sie zumindest außer Gefecht setzen - mit all den Kollateralschäden, die ein solch massiver Gegenangriff mit sich bringt.

Die andere, wesentlich sanftere Methode beruht darauf, die fehlgeleiteten Lymphozyten auf den Pfad der Tugend zurückzuführen, sodass sie das eigene Gewebe wieder tolerieren.

Doch im Augenblick setzt die Forschung fast alles auf eine Karte: den Kampf gegen die aggressiven Immunzellen.

Offenbar scheint es weitaus leichter zu sein, amoklaufende Immunzellen zu eliminieren als sie umzuprogrammieren.

Unter den mehr als einem Dutzend neuer MS-Wirkstoffe, die sich in Phase-II und -III-Studien befinden, sind viele monoklonale Antikörper, die bestimmte Subpopulationen von B- und T-Zellen angreifen, sowie Wirkstoffe, welche die Genese, Proliferation und Wanderung der unerwünschten Immunzellen behindern.

Sie alle führen zu einem mehr oder weniger schweren Eingriff in das Immunsystem, und das durchaus mit Erfolg: Die neuen Therapien sind in der Regel weit wirksamer als die fast 20 Jahre alten bisherigen Immunmodulatoren. Schubreduktionen um 80 bis 90 Prozent sind gerade bei den Antikörpern gut möglich...

Jetzt gleich lesen ... Jetzt gleich lesen ...

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Ofatumumab: Wachsende Evidenz stützt frühe hochwirksame Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr