Metapneumovirus läßt Kinder husten und niesen

NASHVILLE (mut). Bei vielen akuten Atemwegsinfekten lassen sich keine bekannten Erreger nachweisen. Ein Teil dieser Infekte könnte von dem vor drei Jahren entdeckten Humanen-Metapneumovirus (HMPV) ausgelöst werden. Zumindest bei Kindern gehört dieser Erreger zu den wichtigsten Ursachen für Atemwegsinfekte.

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Zu diesem Schluß kommen US-Forscher, nachdem sie Nasensekretproben von knapp 690 Kindern untersucht hatten, die eine akute Infektion der unteren Atemwege hatten (wir berichteten). Die Proben wurden bei Impfstoff- und Viren-Untersuchungsprogrammen über 25 Jahre hinweg gesammelt. In den meisten Proben konnte bisher kein bekannter Erreger festgestellt werden.

Die Forscher aus Nashville fanden nun in etwa zwölf Prozent der Proben virale RNA oder komplette Einheiten des 2001 entdeckten HMPV. Andere Erreger konnte in diesen Proben nicht festgestellt werden. Damit war das Virus ähnlich häufig die Ursache für eine Infektion der unteren Atemwege wie das Respiratory Syncytial Viren (RSV), hier waren es bei 15 Prozent, und Parainfluenza-Viren (zehn Prozent).

Wesentlich seltener waren Infekte mit Influenza (fünf Prozent) oder Adenoviren (vier Prozent). Empfohlen wird bei einer Metapneumovirus-Infektion, wie bei anderen virale Atemwegsinfekten, eine symptomatische Therapie.

Klinisch läßt sich die Infektion mit HMPV kaum von einer RSV-Infektion unterscheiden. Die Kinder, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, hatten fast alle eine Erkältung mit Husten und Schnupfen. Die Hälfte hatte Fieber, 17 Prozent hatten Durchfall. Bei 60 Prozent der Infizierten kam es zu einer Bronchiolitis, bei 37 Prozent zu einer Otitis media. Eine Pneumonie (acht Prozent) war relativ selten.

Eine Besonderheit: 14 Prozent der Infizierten hatten Asthmaanfälle. Bei Infekten mit anderen Viren lag dieser Anteil bei höchstens vier Prozent (NEJM 350, 2004, 443).

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