Mikroalbuminurie-Test allein ist nicht aussagekräftig

FRAMINGHAM (Rö). Eine chronische Nierenerkrankung ist bekanntlich ein schwerwiegender kardiovaskulärer Risikofaktor. Das gilt aber nur dann, wenn eine Mikroalbuminurie besteht und die glomeruläre Filtrationsrate vermindert ist. Patienten mit Nierenkrankheit sollten daher auf beide Werte getestet werden.

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Hinweise auf die Zusammenhänge zwischen verminderter glomerulärer Filtrationsrate und Mikroalbuminurie einerseits sowie Sterberaten und Häufigkeit kardiovaskulärer Erkrankungen andererseits hat erstmals eine Analyse einer großen epidemiologischen Studie in den USA geliefert.

Insgesamt hatten zehn Prozent eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate (GFR), zwölf Prozent hatten eine Mikroalbuminurie. Beide Befunde zusammen jedoch wurden nur bei einem kleinen Teil, bei drei Prozent, ermittelt. Das hat die Analyse der Daten von etwa 3000 Teilnehmern ergeben, berichtet jetzt Dr. Caroline Fox aus Framingham im US-Staat Massachusetts (Archives of Internal Medicine 167, 2007, 1386).

Hatten Patienten auffällige Befunde sowohl bei der GFR als auch im Mikroalbuminurie-Test, war die Rate der Teilnehmer, die innerhalb von acht Jahren eine KHK bekommen hatten oder (egal aus welcher Ursache) gestorben waren, um den Faktor 1,7 erhöht. Lag nur eine reduzierte glomeruläre Filtrationsrate vor oder nur eine Mikroalbuminurie, ergab sich nur eine leichte, nichtsignifikante Erhöhung.

Die Sterberate für sich allein genommen war um den Faktor 2,2 erhöht, wenn beide Nierenparameter auffällig waren. Signifikant ist das Ergebnis mit einer Erhöhung um den Faktor 1,7 auch, wenn nur die glomeruläre Filtrationsrate vermindert ist, nicht, wenn nur eine Mikroalbuminurie vorliegt.

Die Wissenschaftlerin schließt aus ihren Ergebnissen, dass sich mit einem Screening auf eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und auf Mikroalbuminurie Patienten mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko am besten erkennen lassen.

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