Mit Antikonvulsivum gegen Fibromyalgie

BARCELONA (hub). Das Antikonvulsivum Pregabalin hilft bei Fibromyalgie. Nach guten Ergebnissen in zwei placebokontrollierten Studien hat die US-amerikanische Zulassungsbehörde (FDA) jetzt die Arznei zur Behandlung von Patienten mit Fibromyalgie zugelassen.

Veröffentlicht:

Nach der FDA-Zulassung wird Pregabalin (Lyrica®) bei Fibromyalgie zweimal täglich eingenommen. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 300 oder 450 mg. Das Mittel wirkt auf alle wesentlichen Fibromyalgie-Symptome: Schmerzen an vielen Körperabschnitten, Schmerzen an den Sehnenansätzen, eingeschränkte Beweglichkeit, Schlafstörungen und ausgeprägte Müdigkeit. Das hat eine der beiden Zulassungssstudien ergeben.

In dieser Studie mit 1494 Patienten - fast alle Frauen - wurde mit einem Fragebogen der Therapie-Erfolg bei Beweglichkeit, Schmerz, Müdigkeit und Befinden ermittelt (Ann Rheum Dis 66, Suppl II, 2007, 62). 38 Prozent der Patienten mit einer Pregabalin-Tagesdosis von 300 mg gaben eine starke oder sehr starke Besserung der Symptome an. Bei 450 mg waren es 44 Prozent und bei 600 mg 45 Prozent, mit Placebo hingegen nur 29 Prozent der Patienten.

In der zweiten Studie wurde ermittelt, wie lange es bis zum Therapieversagen dauert (Ann Rheum Dis 66, Suppl II, 2007, 61). Als Therapieversagen galt, wenn die Symptome weniger als 30 Prozent besser waren als vor der Therapie. Ermittelt wurden die Daten bei den 1051 Fibromyalgie-Patienten mit Schmerzskala und Fragebogen.

Die Ergebnisse: 25 Prozent der Patienten in der Placebo-Gruppe hatten bereits nach 7 Tagen ein Therapieversagen, mit Pregabalin war das erst nach 34 Tagen der Fall. Am Ende der 26-wöchigen Doppelblindphase hatten doppelt so viele Patienten mit Placebo (61 Prozent) ein Therapieversagen wie mit dem Verum (32 Prozent).

Pregabalin ist in Deutschland zur Zeit außer bei Epilepsie und generalisierter Angststörung auch zur Therapie von Patienten mit peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen zugelassen.

Mehr zum Thema

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Eine Frau hält sich den schmerzenden Nacken fest

© Kay Abrahams / peopleimages.com / stock.adobe.com

Neue Therapieoptionen

Fibromyalgie: Was bringen Apps, TENS und Cannabis?