Mit Docetaxel leben Brustkrebs-Kranke länger

MÜNCHEN (wst). Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium, die adjuvant mit dem Taxan Docetaxel behandelt werden, leben offenbar deutlich länger als Patientinnen, die eine Anthrazyklin-basierte Chemotherapie erhalten. Das belegen aktuelle Studiendaten mit insgesamt 1016 Patientinnen.

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Nach einer Laufzeit von sieben Jahren waren in der Gruppe der Frauen, die das Anthrazylin Doxorubicin plus Cyclophosphamid erhalten hatten, noch 82 Prozent der Patientinnen am Leben. In der Gruppe mit Docetaxel (Taxotere®) plus Cyclophosphamid waren es jedoch 87 Prozent.

Dieser statistisch signifikante Unterschied entspricht einer absoluten Risikoreduktion von fünf und einer relativen Risikoreduktion von 31 Prozent zugunsten der Docetaxel-basierten-Kombination. Das hat Professor Wolfgang Eiermann von der Frauenklinik des Roten Kreuzes München bei einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis berichtet. Auch der Anteil der Frauen, die bis zum Auswertungszeitpunkt offensichtlich gesund waren, war in der Studiengruppe mit Taxan-Therapie höher (81 versus 75 Prozent).

Nach sieben Jahren leben noch 87 Prozent der Frauen.

Der prognostische Vorteil der Taxan-basierten Kombitherapie erwies sich in Subgruppenanalysen unabhängig vom Alter und vom HER2-Rezeptor-Status der Patientinnen. Die Kombination mit Docetaxel plus Cyclophosphamid war auch kardial besser verträglich als die anthrazyklinhaltige Kombination.

An der US-amerikanischen Studie nahmen Patientinnen mit einem Mammakarzinom im Frühstadium teil: Bei 48 Prozent der Frauen waren keine, bei 41 Prozent ein bis drei und bei den restlichen 11 Prozent vier oder mehr Lymphknoten befallen.

510 Studienteilnehmerinnen erhielten im Abstand von drei Wochen vier Zyklen des Anthrazyklins Doxorubicin plus Cyclophosphamid (60/600 mg/m2 ). 506 Frauen bekamen gleich viele Behandlungszyklen einer anthrazyklinfreien Kombination, und zwar in gleichem zeitlichen Abstand wie die andere Studiengruppe: Docetaxel plus Cyclophosphamid (75/600 mg/m2).

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