Mit H. pylori im Magen brauchen Struma-Kranke mehr L-Thyroxin

ROM (gwa). Erreichen Patienten mit einer Struma oder nach Schilddrüsen-Op unter einer L-Thyroxin-Therapie die TSH-Zielwerte nicht, lohnt sich eine Magendiagnostik. Denn offenbar ist bei Gastritis oder einer Infektion mit Helicobacter pylori (Hp) die Thyroxin-Resorption gestört. Betroffene brauchen dann mehr Hormon.

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Das geht aus einer Studie hervor, die Dr. Marco Centanni von der Uni Rom bei knapp 260 Patienten mit euthyreoter Knoten-Struma gemacht hat. Geprüft wurde, wieviel L-Thyroxin die Patienten brauchten, um den TSH-Zielbereich zu erreichen. Je nach Schilddrüsenstörung werden unterschiedliche TSH-Zielwerte angestrebt. In der Studie lag der Zielwert zwischen 0,05 bis 0,2 mU / l (NEJM 354, 2006, 1787).

Ergebnisse: Patienten ohne Magenprobleme benötigten im Median 100 µg Thyroxin täglich, um die niedrigen TSH-Zielwerte zu erreichen. 25 Prozent mehr Thyroxin, nämlich im Median 125 µg, waren nötig, wenn Patienten eine Hp-bedingte, nicht atrophische oder eine atrophische Gastritis ohne Hp-Infektion hatten. Besonders viel L-Thyroxin brauchten Patienten mit atrophischer Gastritis und Hp-Infektion: Sie benötigten im Median 150 µg Thyroxin.

"Diese Erkenntnisse sind ganz neu", so die Schilddrüsen-Spezialistin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger vom Krankenhaus München-Bogenhausen zur "Ärzte Zeitung". Und: "Grundsätzlich betrifft das alle Patienten, die eine L-Thyroxin-Substitution bekommen, auch solche mit einer Hypothyreose, etwa nach Schilddrüsen-Operation oder aufgrund einer Autoimmun-Thyreoiditis."

Lesen Sie dazu auch: Wird TSH-Zielwert nicht erreicht, ist Magendiagnostik ratsam

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