Mit Taxan Überlebensvorteil bei Brustkrebs

FRANKFURT AM MAIN (ner). Wenn Frauen mit Brustkrebs, die mit Anthrazyklinen behandelt worden sind, ein Rezidiv bekommen, sollte eine Taxan-haltige Mono- oder Kombitherapie erfolgen. Die Frauen leben dann länger als bei Therapie nach bisherigen Standards.

Veröffentlicht:

Frauen mit metastasiertem Mammakarzinom sind zwar nicht heilbar, aber: "Die Zeiten, in denen wir die Überlebensverlängerung in der Palliation nicht im Auge hatten, sind endgültig vorbei", sagte Professor Nadia Harbeck von der TU München beim 5. Interaktiven Fortbildungsseminar zum metastasierten Mammakarzinom in Frankfurt am Main.

Dabei gewinnen Anthrazyklin-freie Therapieregime an Bedeutung. Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie empfiehlt bei Frauen, die bereits mit Anthrazyklinen behandelten worden sind und deren Erkrankung langsam fortschreitet, die Taxan-Monotherapie.

Im Direktvergleich von Docetaxel (Taxotere®) und Paclitaxel wurde dabei kürzlich ein signifikanter Überlebensvorteil für Docetaxel nachgewiesen, wie es bei der Veranstaltung des Unternehmens Aventis Oncology hieß. Dieses Ergebnis entspricht dem Resultat einer aktuellen Metaanalyse (wir berichteten).

Bei hohem Remissionsdruck sei die Kombination aus Docetaxel plus Capecitabin zu empfehlen, so Harbeck. Denn auf diese Behandlung reagieren 42 Prozent der Frauen in der Zweit- und Drittlinientherapie noch mit einer Teil- oder Komplettremission, das Fortschreiten der Erkrankung wird bei weiteren 38 Prozent der Frauen gestoppt (J Clin Oncol 20, 2002, 2812).

Allerdings müsse in der Kombination auch mit mehr unerwünschten Wirkungen als in der Monotherapie gerechnet werden, so Harbeck. Dennoch hätten die Frauen durch die Kombination in der genannte Vergleichsstudie eine höhere Lebensqualität erreicht.

Bei HER2/neu-positiven Frauen sprächen neue Daten für die frühe Kombination von Trastuzumab mit Docetaxel, so Harbeck. Dies bewirke im Vergleich zur Trastuzumab-Monotherapie oder der nachträglichen Kombination der Präparate einen deutlichen Überlebensvorteil.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Viele Produkte nicht mehr anwendbar

G-BA präzisiert Einsatz von Biomarker-Tests bei Brustkrebs

Evaluation der Prävention

Analyse: Missverständliche Meldungen zum Mammografie-Screening

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Konsensus-Statement des ACC

Appell: Kardiologen sollen sich dem Abnehmen annehmen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wo hakt es am meisten zwischen Pflege und Arztpraxen, Frau Schülke?

Lesetipps
Arzt mit Geldscheinen und Tabletten

© Bilderbox / CHROMORANGE / picture alliance

Arztgehälter

Angestellte Ärzte in Praxen verdienen besser auf dem Land

Darmkrebs-Screening beim Benutzen einer öffentlichen Toilette

© Alexander / stock.adobe.com

Früherkennung neu gedacht

Neue Idee fürs Darmkrebs-Screening: Die Toilette schlägt Alarm

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung