Mit Vitaminen und Hirse zu neuer Haarpracht

Nahrungsergänzungsmittel gegen Haarausfall werden zwar kontrovers diskutiert. Unter Umständen bessern sie aber zumindest das Haarbild.

Veröffentlicht:
Fehlt Eisen, kann das auf Kosten der Haare gehen.

Fehlt Eisen, kann das auf Kosten der Haare gehen.

© blacksock / fotolia.com

NEU-ISENBURG (run). Für einen diffusen Haarausfall, für den sich keine konkrete Ursache nachweisen lässt, kommen als Auslöser auch Stress und Fehlernährung infrage.

Hier ist ebenso wie bei saisonalem Haarausfall zu überlegen, ob durch eine Nährstoffintervention Abhilfe möglich ist.

Untersuchungen bei Frauen legen etwa einen Zusammenhang zwischen geringen Eisen- und Serum-Ferritin-Werten und diffusem Haarausfall nahe, so dass bei nachgewiesenem Mangel eine Substitutionstherapie über drei Monate erwogen werden sollte.

Weniger gut untersucht ist der Erfolg anderer Wirkstoffe, die das Haar nähren und das Nachwachsen stimulieren sollen.

In zwei Studien untersucht

In einer Studie am Universitätsspital Zürich wurde mit der Kombination aus B-Vitaminen, Proteinen, schwefelhaltigen Aminosäuren und Hefe bei Frauen mit vermehrtem Haarausfall zumindest eine deutliche Zunahme der Anagenhaar-Rate erreicht.

Eine andere Studie an der Hautklinik Karlsruhe erreichte bei Patientinnen mit androgenetischer Alopezie mit einer Kombination aus Hirseextrakt, L-Cystein und Pantothensäure ebenfalls einen klaren Anstieg der Anzahl von Haaren in der Wachstumsphase. Außerdem wuchs das Haar unter der Therapie dicker und dichter nach. (W. Gehring,, Zeitschr Hautkrankheiten, Band 75, Heft 7/8, 2000)

Wichtig im Haarzyklus und zur Bildung neuer Haarzellen sind zudem das Spurenelement Zink sowie Biotin (5 mg/d). Inwieweit damit diffuser Haarausfall und nicht nur die Struktur gebessert werden kann, wird kontrovers diskutiert.

Auch in der S3-Leitlinie androgenetische Alopezie merken die Autoren an, dass es Hinweise auf eine gewisse Effektivität bei Proanthocyanidinen, Sägepalmenextrakten, Hirse, Aminosäuren und Vitaminen wie Biotin/Niacin, gebe. Für eine Empfehlung durch die Leitlinie reichte dies aber nicht aus.

Lesen Sie dazu auch: (K)eine haarige Angelegenheit

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Peniskopie anbieten

Frauen mit HPV-Läsionen: Auch die Partner untersuchen

Überprüfung des PRAC

Arzneimittel gegen Haarausfall wohl mit suizidalen Gedanken assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung