Nierenspende

Mögliche Marker für Abstoßungsreaktion entdeckt

US-Forscher haben Datensätze von mehr als 2000 Spender-Empfänger-Paaren ausgewertet. In manchen Spendernieren fielen ihnen vergrößerte Nephronen auf.

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Eine Spenderniere wird für die Transplantation vorbereitet.

Eine Spenderniere wird für die Transplantation vorbereitet.

© Arno Massee / Science Photo Library

Rochester / Minnesota. Die Strukturmerkmale von Spendernieren können auf das Risiko einer Abstoßung von Spenderorganen hindeuten. Zu diesem Schluss kommen Nephrologen der Mayo Clinic nach der Auswertung einer Studie über Nierentransplantationen von Lebendspendern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Mediziner im Journal of the American Society of Nephrology (2020; online 2. Februar).

Wenn die Qualität einer gespendeten Niere bewertet wird, verlassen sich Transplantationsexperten ja im Allgemeinen auf Informationen wie das Alter des Spenders, Risikofaktoren und Nierenfunktion. Dennoch kommt es bei einigen Empfängern schneller zur Abstoßung als bei anderen.

Biopsate entnommen und untersucht

Für die Studie hat ein Forschungsteam unter Leitung der Nephrologen Dr. Andrew Rule und Dr. Naim Issa die Daten von 2293 Spender-Empfänger-Paaren ausgewertet. Nach der Entnahme der Spendernieren wurden Biopsate entnommen und untersucht.

Aus den Daten schließen die Wissenschaftler, dass bestimmte Strukturmerkmale sich auf die Lebensdauer eines Organs nach der Transplantation auswirken. Dabei handelt es sich um minimale Vernarbungen, Verhärtungen der Gefäße der Niere und vergrößerte Nephronen.

„Weitere Untersuchungen dieser subtilen Strukturmerkmale und auch der Rolle sind nötig, welche die Immunreaktion bei der Schädigung transplantierter Nieren spielt“, wird Issa in einer Mitteilung zur Veröffentlichung der Studie zitiert. „Unsere Hoffnung ist es, dass unsere Ergebnisse dabei helfen, die Lebensspanne von Nierentransplantaten in Zukunft zu verlängern.“ (sro)

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