ESC-Kongress

Musik ist gut für die Herzgesundheit

Angenehme Musik verbessert bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung die Gefäßfunktion. Das zeigt eine Studie aus Serbien, die auf dem ESC-Kongress in Amsterdam präsentiert wurde. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn regelmäßiges Musikhören mit körperlichem Training kombiniert wird.

Veröffentlicht:
Musikgenuss: Laut serbischen Forschern nicht nur angenehm für's Ohr sondern auch für Gefäße von Menschen mit koronarer Herzerkrankung.

Musikgenuss: Laut serbischen Forschern nicht nur angenehm für's Ohr sondern auch für Gefäße von Menschen mit koronarer Herzerkrankung.

© jd-photodesign - Fotolia.com

AMSTERDAM. "Im Zusammenhang mit kardiovaskulären Risikofaktoren und bei kardiovaskulären Erkrankungen büßt das Endothel, also die Innenwand von Gefäßen, an Funktionsfähigkeit ein", wird Studien-Koautorin Professor Marina Deljanin Ilic (Universität Nis, Niska Banja, Serbien) in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) zitiert.

"Nachdem insbesondere die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) durch das Endothel für die Gefäße eine wichtige Rolle spielt, ist heute die Verbesserung der Endothelfunktion ein wichtiges Therapieziel bei Koronarpatienten." Einen bedeutenden Beitrag dazu kann Bewegung leisten.

In der aktuellen Studie, die auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam präsentiert wurde, wurden 74 Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit untersucht (ESC Abstract P5797).

Die Endothelfunktion wurde anhand verschiedener Blutmarker wie Stickstoffoxiden (NOx) oder Xanthinoxidase (XO) gemessen.

Die Studienteilnehmer wurden in drei Gruppen unterteilt: Eine machte ein medizinisch überwachtes Fitnesstraining, die zweite führte dasselbe Trainingsprogramm durch und hörte zusätzlich täglich 30 Minuten lang von den Teilnehmern jeweils individuell bevorzugte Musik. Die dritte Gruppe absolvierte nur das Musikprogramm.

Musik und Bewegung im Zusammenspiel

Nach drei Wochen waren die NOx-Werte in der Musik-Gruppe und in der kombinierten Musik-Trainings-Gruppe angestiegen, wobei die Kombination von Musik und Bewegung die besten Ergebnisse zeigte.

Die XO-Werte gingen in allen drei Gruppen zurück, am deutlichsten wiederum in der Gruppe, die das Bewegungsprogramm und Musik verbunden hatte.

Die körperliche Belastbarkeit hatte sich im Vergleich zum Studienbeginn in der Musik-Trainings-Gruppe um 39 Prozent verbessert, in der Trainingsgruppe um 29 Prozent und in der Gruppe, die nur Musik hörte, um 19 Prozent.

"Dass das Hören von als angenehm erlebter Musik zu einer Verbesserung der Endothelfunktion beiträgt, könnte mit der Ausschüttung von Endorphinen und deren Effekt auf die NO-Bildung zu tun haben", so Ilic.

"Welche Musik dafür geeignet ist, hat ausschließlich mit persönlichen Vorlieben zu tun, sie sollte jedenfalls als angenehm und entspannend erlebt werden."

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sonderbericht

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können