NRW empfiehlt Grippeschutz für alle Bürger

DÜSSELDORF (iss). Das Land Nordrhein-Westfalen hat eine allgemeine Empfehlung für die Grippeschutzimpfung ausgesprochen. "Damit setzen wir die Empfehlungen aus dem nationalen Pandemieplan um", erläuterte Dr. Manfred Zieger, Seuchenreferent im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium.

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Angesichts der aktuellen Situation macht Zieger darauf aufmerksam, daß die Impfung der Risikogruppen zur Zeit Vorrang hat. Zum Jahresende solle nach Auskunft der Hersteller auch wieder ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehen, teilte das Ministerium mit.

Die generelle Impfempfehlung der Landesregierung erfolgte auf dem 1. NRW-Impftag. Die Veranstaltung war schon lange geplant - damals war die Diskussion über die Vogelgrippe noch nicht vorauszusehen. Weitere Themen auf dem Impftag waren Impfungen bei Kindern und Impfmanagement.

"Wir sind der Ansicht, daß der Impfschutz gegen die jährlich wiederkehrende ‚normale’ Grippe auch ein wichtiger Baustein im Kampf gegen eine mögliche Influenza-Pandemie ist", sagte der Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium Professor Stefan Winter.

Ein Ziel der Empfehlung ist, allen Versicherten im Falle eines Impfschadens einen Versorgungsanspruch nach dem Bundesversorgungsgesetz zu verschaffen. Ein solcher Anspruch besteht nach dem Infektionsschutzgesetz nur dann, wenn für eine Impfung eine öffentliche Empfehlung einer Landesbehörde vorliegt.

Wegen des Fehlens einer solchen Empfehlung hätten sich immer wieder Ärzte geweigert, Patienten zu impfen, die nicht zu einer Risikogruppe gehören, berichtete Zieger. Außerdem gebe es in NRW noch immer Impflücken, sagte Staatssekretär Winter.

Vor allem bei Masern und Windpocken sieht er Nachholbedarf. "Impfungen sind wohl die beste und kostengünstigste medizinische Maßnahme bei Infektionskrankheiten", sagte der Virologe Professor Michael Roggendorf, Chef der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Impfwesen und Tropenmedizin.

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