NRW startet flächendeckendes Brust-Screening

DÜSSELDORF (iss). Als erstes Bundesland beginnt Nordrhein-Westfalen mit der flächendeckenden Umsetzung des Mammographie-Screenings nach den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses.

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Das freiwillige Angebot richtet sich an mehr als zwei Millionen Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren. "Es ist die größte Präventionsmaßnahme in der Geschichte unseres Landes", sagt der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein Dr. Leonhard Hansen.

Am 24. Oktober wird in Münster die erste Screening-Einheit eröffnet, bis Mitte 2006 sollen die übrigen 18 Einheiten folgen. Um Frauen etwa in den ländlichen Gebieten unnötig lange Wege zu ersparen, werde man auch Mammographie-Mobile einsetzen, kündigt Hansen an.

Die bei den beiden Körperschaften angesiedelten Zentralen Stellen werden alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren anschreiben und zur Teilnahme am Screening einladen. In den als Screening-Einheiten arbeitenden Arztpraxen führen spezialisierte Röntgenassistentinnen die Mammographie durch, die Aufnahmen werden grundsätzlich von zwei Ärzten ausgewertet. Innerhalb von sieben Werktagen erhalten die Frauen dann den Befund.

"Es handelt sich um ein qualitätsgesichertes Programm, das wir in der Medizin in dieser Klarheit und Konsequenz bisher nicht haben", sagt der Radiologe Professor Walter Heindel, Leiter des Referenzzentrums Mammographie am Universitätsklinikum Münster. Die beteiligten Ärzte seien mit enormem Engagement bei der Sache, sagte Heindel. "Wir haben eine Aufbruchstimmung."

Dr. Dorothea Prütting, Leiterin der Abteilung Gesundheit im NRW-Gesundheitsministerium, lobt die Rolle der Selbstverwaltung bei der Umsetzung des Screenings. "Die KVen und die Krankenkassen haben vorbildlich und zügig gearbeitet", sagt sie.

Beim Screening sei Nordrhein-Westfalen auch Schrittmacher für eine neue Technologie: Die digitale Mammographie werde fast flächendeckend eingeführt, obwohl sie gesetzlich nicht gefordert werde.

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