Neue Grenzwerte für die Diagnose Schwangerschaftsdiabetes

Viele Frauen bekommen in der Schwangerschaft einen Diabetes

Veröffentlicht:
Schwangere profitieren von strenger Kontrolle des Blutzuckers.

Schwangere profitieren von strenger Kontrolle des Blutzuckers.

© DAK

DÜSSELDORF (eis). Je höher die Blutzuckerwerte der Mutter sind, umso höher ist das Risiko der Kinder für ein erhöhtes Geburtsgewicht. Das wieder geht mit Hypoglykämien und Entwicklungsstörungen einher, wie die "Hyperglycemia and Adverse Pregnancy Outcome" (HAPO)-Studie bestätigt hat.

Viele Frauen mit GDM werden bisher nicht erkannt. Zur Früherkennung wird jetzt allen Schwangeren zwischen der 24. und der 28. SSW zu einem oralen Glukosetoleranztest (oGTT) mit 75 Gramm Glukose geraten (Diab Care 2010, 33: 676). Gemessen werden der Nüchternwert sowie der Ein- und Zweistundenwert nach Glukosebelastung. Die neuen Grenzwerte liegen bei 92, 180 und 153 mg/dl, wie Dr. Helmut Kleinwechter beim Diabetes Update in Düsseldorf berichtet hat.

Wird nur ein Grenzwert erreicht, liegt ein GDM vor und eine Therapie ist indiziert. Sie erfolgt nach Blutzuckertagesprofil mit Zielwerten unter 90 mg/dl nüchtern und unter 120 mg/dl zwei Stunden postprandial.

Reichen Lebensstiländerungen nicht aus, muss mit Insulin behandelt werden. Orale Antidiabetika sind für Schwangere nicht zugelassen.

Schon bald könnte der oGTT für alle Schwangeren GKV-Leistung werden. Ein Vorbericht des IQWiG bestätigt Hinweise auf einen Nutzen. Vorerst bleibt der Test für anamnestisch unauffällige Schwangere ein IGeL-Angebot.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung