Neuer Vertrag bringt Schlaganfall-Patienten fix in die Reha

Die Versorgung von Schlaganfallpatienten in Berlin soll verbessert werden. Einen Beitrag dazu will nun ein neues Integrationsprojekt der Barmer GEK leisten, an dem auch die Charité beteiligt ist.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Schlaganfall-Patient bei der Einlieferung: Kurze Zeit später werden die weiteren Schritte abgestimmt.

Schlaganfall-Patient bei der Einlieferung: Kurze Zeit später werden die weiteren Schritte abgestimmt.

© mischalke / imago

BERLIN. Ab März sollen Schlaganfallpatienten in dem Berliner Projekt schneller konsequent behandelt werden, um die Überlebensrate zu steigern und Folgeschäden zu vermeiden. Dazu hat die Barmer GEK den Integrationsvertrag "Pro Apoplex plus" mit der Berliner Uniklinik Charité und dem Schlaganfall- und Rehazentrum Medical Park Humboldtmühle geschlossen.

Die Ärzte von Charité und Medical Park stimmen sich bereits kurz nach der stationären Aufnahme der Patienten über die weiteren Behandlungsschritte ab, so dass die Reha früh einsetzen kann. Ein eigens dafür aufgelegtes Case-Management soll die Ärzte unterstützen.

Versorgungsmanager der Kasse bereiten schließlich die Entlassung aus der Reha vor. Sie kümmern sich unter anderem um die ambulante ärztliche Versorgung und, falls nötig, um Hilfsmittel und Pflege.

Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl betrachtet den Vertrag als wesentlichen Baustein zur Festigung der Spitzenposition der Charité bei der Entwicklung und Umsetzung innovativer Versorgungsprojekte.

 Verbesserung der fach- und sektorübergreifenden Versorgung

Barmer GEK-Chef Dr. Christoph Straub bezeichnete die Kooperation als Expertennetzwerk: "Hier bündeln Experten ihr Wissen und Können für eine lückenlose Behandlungskette zwischen Akutversorgung, Rehabilitation und ambulanter Versorgung", sagte Straub.

Der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) würdigte die Bemühungen der Vertragspartner. "Eine Verbesserung der fach- und sektorübergreifenden Versorgung ist ein besonderes Anliegen des Senats.

Dieser Versorgungsvertrag ist ein weiterer Schritt zu einer besseren sektorübergreifenden Behandlung von Schlaganfallpatienten, da sie vom stationären Aufenthalt über die Rehabilitationsphasen begleitet werden und damit zur Vermeidung von Schnittstellenverlusten im Rahmen des Übergangs vom stationären in den ambulanten Bereich beigetragen wird", so Czaja.

Das Projekt wird durch das Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB) wissenschaftlich begleitet. So soll gezeigt werden, ob es tatsächlich die Versorgung verbessert.

10.000 Menschen erleiden in Berlin pro Jahr nach Angaben der Barmer GEK einen Schlaganfall. 2000 von ihnen überleben das nächste halbe Jahr nicht.

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