Neues Biological bei Plaque-Psoriasis

FRANKFURT/ MAIN (ars). Der Antikörper Adalimumab ist nun auch zur Therapie bei Plaque-Psoriasis zugelassen. Für niedergelassene Kollegen, die Patienten während einer Biological-Therapie mitbetreuen, ist es wichtig, einige Besonderheiten zu kennen. Zum Beispiel laufen Infekte nicht immer ab wie gewohnt.

Veröffentlicht:

Da die Psoriasis gehäuft mit Begleiterkrankungen einhergeht, werden Hausärzte auch von Patienten konsultiert, die den Antikörper erhalten. "Eine gute Kommunikation zwischen niedergelassenen Kollegen und Dermatologen begünstigt das Gelingen der Therapie", sagte Professor Kristian Reich bei einer Veranstaltung von Abbott.

So sollte der Dermatologe über Impfungen und Operationen informiert werden, weil dann ein Aussetzen der Medikation zur Diskussion steht. Da die Patienten ein erhöhtes Risiko für metabolisches Syndrom, Übergewicht und Herzinfarkt haben, obliege es dem Hausarzt, sie zum Abnehmen zu bewegen sowie regelmäßig Blutdruck und -zucker zu überprüfen. Ein Vorteil des Präparats ist, dass kaum Wechselwirkungen etwa mit Antihypertensiva oder Lipidsenkern zu erwarten sind.

Das Biological, das sich die Patienten alle zwei Wochen subkutan selbst spritzen, blockiert den Tumornekrosefaktor a. Er ist nicht nur an Entzündungen, sondern auch an der Abwehr von Erregern wie dem Tuberkulose-Bakterium beteiligt. Deshalb ist während der Behandlung mit Adalimumab (Humira®) das Risiko für Erkältungen, Grippe, aber auch Tuberkulose leicht erhöht, wie der Experte aus Hamburg berichtet hat.

Weiterhin verlaufen Infekte oft schwerer, Fieber wird unterdrückt. Wegen der Infektionsanfälligkeit wird vor Therapiebeginn der Ausschluss einer latenten Tb mit Tuberkulin-Test und Röntgenthorax empfohlen. Ungefähr alle sechs Wochen stehen Laborkontrollen an, etwa von Leber- und Nierenwerten, Blutbild oder CRP.

Zudem ist es wichtig, nach Gelenkbeschwerden zu fragen, da die Psoriasis bei einem Fünftel der Patienten mit einer Arthritis verknüpft ist. Kriterien für die Überweisung zum Dermatologen sind nicht nur der objektive Schweregrad, sondern auch der Leidensdruck des Patienten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kutane Melanome

Rezidive erkennen mit der ATLAS-Formel

Pilzbefall

Dermatophytosen: Tipps für die Diagnostik und Behandlung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ibuprofen plus Paracetamol

Metaanalyse: Duale Medikation senkt Fieber von Kindern effektiv

Vertreterversammlung

KBV fordert kompletten Neustart in der Gesundheitspolitik

cVDPV2 im Abwasser

Erneut Polioviren in deutschen Städten gemeldet

Lesetipps
Seit Dezember 2023 regelhaft möglich in Deutschland: die Krankschreibung per Telefon.

© Christin Klose/dpa-tmn/picture alliance

Umfrage unter gut 1000 Beschäftigten

Jeder dritte Arbeitnehmer hat bereits Gebrauch von der Tele-AU gemacht

Eine gute Behandlungsqualität braucht vor allem auch gute Ausbildung. Dafür müssen aber die personellen Ressourcen in den Kliniken gegeben sein.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Kolumne „Hörsaalgeflüster“

Klinikreform: Zwischen Bundesrat und Bettkante