Nicht-sedierende Antidepressiva bieten Vorteile

MÜNCHEN (wst). Depressionen gehen häufig mit Antriebsstörungen sowie eingeschränkter kognitiver und psychomotorischer Leistung einher. Besonders in der Langzeittherapie sollte darauf geachtet werden, daß diese Beeinträchtigungen durch das gewählte Antidepressivum nicht verstärkt sondern möglichst vermindert werden.

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Nicht-sedierende Antidepressiva mit ausgeprägt dopaminerger Komponente wie Sertralin (Zoloft®) scheinen dabei im Vorteil zu sein, hat Professor Gerd Laux aus Wasserburg am Inn auf einer Veranstaltung des Unternehmens Pfizer in München berichtet. Nach seinen Angaben haben Antidepressiva wie Amitriptylin, Trimipramin, Dosulepin, Doxepin, Mianserin, Mirtazapin und Trazodon ein erhebliches Sedierungspotential.

Eine Sedierung könne ja in der Initialtherapie von agitierten Patienten durchaus erwünscht sein. In der Langzeittherapie, in der die berufliche und alltägliche Leistungsfähigkeit und die Fahrtauglichkeit eines Patienten gewahrt sein müssen, seien wenig sedierende Antidepressiva oft die bessere Alternative, sagte der Psychologe und Psychiater.

So hätten gesunde Probanden nach Einnahme von 100 mg Sertralin bei Reaktionstests im Fahrsimulator weit besser abschnitten als etwa Probanden mit 25 mg Amitriptylin oder 10 mg Mianserin, sagte Laux. Teilnehmer mit Sertralin hätten in den Tests auch besser abgeschnitten als Teilnehmer, die einen anderen SSRI wie 20 bis 30 mg Paroxetin oder 40 mg Fluoxetin bekommen hatten.

Auch bei Tests mit über 65jährigen Patienten mit Depressionen ergaben sich Vorteile für Sertralin. Mußten die Probanden Zahlen oder Einkaufslisten rekapitulieren oder Gesichter wiedererkennen, hätten Probanden mit Sertralin signifikant besser abgeschnitten als mit Amitryptilin, so Laux. Die Leistungen in der Sertralin-Gruppe seien dabei ähnlich gut gewesen wie in der Placebo-Gruppe.

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