Niedrige Abbruchrate bei Rofecoxib-Therapie

NEU-ISENBURG (slp). Der selektive COX-2-Hemmer Rofecoxib hat sich in einer Studie mit mehr als 5500 Patienten bei Arthrose erneut als ähnlich effektiv, aber gastrointestinal (GI) verträglicher erwiesen als das Standard-NSAR Naproxen. In der Studie brachen mit dem Coxib signifikant weniger Patienten die Studie wegen unerwünschter GI-Effekte vorzeitig ab. Und zwar auch dann, wenn zusätzlich niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS) eingenommen wurde.

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Die Studie von Dr. Jeffrey R. Lisse von der Universität in Tucson und seinen Kollegen trägt das Akronym ADVANTAGE (Assessment of Differences between Vioxx and Naproxen To Ascertain Gastrointestinal Tolerability and Effectiveness). Es nahmen 5557 Patienten teil, die im Schnitt 63 Jahre alt waren und Arthrose der Knie, Hüfte, Hand oder Wirbelsäule hatten (Ann Int Med 139, 2003, 539).

2785 Patienten erhielten drei Monate lang 25 mg Rofecoxib (Vioxx®) einmal täglich, 2772 zweimal täglich 500 mg Naproxen. 13 Prozent der Patienten nahmen zur kardiovaskulären Prophylaxe zusätzlich niedrigdosiertes ASS ein (bis zu 100 mg/Tag). Primärer Endpunkt war der Abbruch wegen unerwünschter GI-Effekte.

Um die Effektivität der Therapie zur beurteilen, wurden die Patienten unter anderem mit standardisierten Fragebögen zu ihrer Symptomatik und Lebensqualität befragt. Wichtige Ergebnisse der Untersuchung: Mit dem Coxib brachen signifikant weniger Patienten die Studie wegen unerwünschter GI-Effekte wie Bauchschmerzen, Dyspepsie, Durchfall oder Übelkeit ab als mit dem klassischen NSAR (5,9 versus 8,1 Prozent).

Auch bei den etwa 700 Patienten, die zusätzlich niedrigdosiertes ASS einnahmen, war die Abbruchrate wegen unerwünschter GI-Effekte mit dem Coxib deutlich geringer (5,2 versus 9,4 Prozent). Dies lege den Schluß nahe, daß die Vorteile einer selektiven COX-2-Hemmung auch bei zusätzlicher kardiovaskulärer Prophylaxe mit niedrigdosierter ASS zum Tragen kommen könnten, so die Ärzte.

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