Förderprojekte

Novartis-Stiftung zeichnet Nachwuchs aus

Die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung hat bundesweit vier Nachwuchswissenschaftler mit insgesamt 126.000 Euro ausgezeichnet.

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NÜRNBERG. Die Graduiertenstipendien gehen an Dr. Maria Hinterberger (LMU München) und Dr. Johannes Schulte (Universitätsklinikum Essen) für ihre Arbeiten über die Behandlung von Neuroblastomen beziehungsweise von Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose.

Außerdem fördert die Stiftung aus Nürnberg das Forschungsprojekt von Privatdozent Dr. Klaus Tenbrock (Universitätsklinikum Aachen) zur Juvenilen Idiopathischen Arthritis.

Der Internist Dr. Christoph Welsch (Universitätsklinikum Frankfurt/Main) erhält für seine Forschung zum Thema Resistenzen bei Hepatitis-C den Förderpreis der Novartis-Stiftung.

Der Preis wird alle zwei Jahre gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie vergeben.

Dr. Maria Hinterberger, LMU München

Das Immunsystem nutzt sogenannte T-Zellen, um Viren und Bakterien zu erkennen und zu zerstören. Sie präsentieren auf ihrer Oberfläche einen Rezeptor, der gerne an andere Moleküle bindet.

Manche der gebildeten Rezeptoren erkennen allerdings auch körpereigene Strukturen. Die entsprechenden T-Zellen werden in der Regel im Thymus unschädlich gemacht.

Diese "Toleranzinduktion versagt jedoch manchmal und dann greift das Immunsystem Teile des eigenen Körpers an", erklärt Hinterberger in einer Pressemitteilung der Stiftung.

In diesem Fall entstehen Krankheiten wie zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder die Multiple Sklerose (MS).

Die Wissenschaftlerin untersucht die Mechanismen der Toleranzinduktion anhand von Mäusen. Die Stiftung unterstützt sie nun mit einem Graduierten-Stipendium in Höhe von 8000 Euro.

Dr. Johannes Schulte, Universitätsklinikum Essen

Rund 15 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle bei Kindern gehen auf das Konto eines Neuroblastoms - einem Tumor, dessen Wurzeln in bestimmten Strukturen des Nervensystems gelegt werden, die überall im Körper vorkommen. Schulte erforschte die molekularen Grundlagen, die diese Tumorform verursachen.

Gemeinsam mit seinem Team entwickelte der Junior-Professor für Pädiatrisch-Onkologische Forschung am Universitätsklinikum Essen eine zielgerichtete Therapie gegen einen der häufigsten kindlichen Tumore - und erhielt dafür ein Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung, das ebenfalls mit 8000 Euro dotiert ist.

PD Dr. Klaus Tenbrock, Universitätsklinikum Aachen

Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA) ist eine Autoimmunerkrankung, deren Ursachen bislang noch unklar sind. Das könnte sich durch die Forschung von Tenbrock, Universitätsklinikum Aachen ändern. Unterstützt wird er dabei durch die Projektförderung der Novartis-Stiftung.

Das Team rund um den Kinderrheumatologen erhält 100.000Euro über zwei Jahre. Nach Ansicht des Kuratoriums der Stiftung kann die Forschung dazu beitragen, mittel- bis langfristig neue Therapien gegen die JJIA zu entwickeln.

Experten gehen in Deutschland von 12.000 Patienten aus - bei einer Inzidenz von 10 bis 20 Neuerkrankungen bei 100.000 Kindern unter 16 Jahren.

Dr. Christoph Welsch, Universitätsklinikum Frankfurt a. M.

Seit Ende 2011 stehen Ärzten zwei Medikamente zur Verfügung, die Hepatitis-C-Viren direkt und zielgerichtet angreifen. Doch schon fürchten Mediziner, dass die Viren resistent gegen die neuen Waffen werden.

Welsch, Universitätsklinikum Frankfurt am Main, hat nun eine Methode entwickelt, die das Risiko von Resistenzen gegen Virus-spezifische Medikamente verringern kann. Das Verfahren könnte den Patienten zudem unnötige Behandlungen ersparen.

Für diese Leistung zeichneten die Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung und die Deutsche Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie den Mediziner für seine Leistungen mit dem Novartis-Preis für therapierelevante Forschung aus. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. (eb)

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