Nutzen guter Blutdruck-Senkung bestätigt

MALMÖ (Rö). Heute zum Internationalen Tag des Schlaganfalls erinnern Schlaganfall- und Hypertonie-spezialisten erneut daran, wie wichtig es für Hypertoniker ist, daß der Blutdruck wirklich zuverlässig unter die allgemein empfohlene Grenze von 140 zu 90 mmHg gesenkt wird. Sonst werden viele Chancen, Schlaganfällen vorzubeugen, vertan. Dies belegt jetzt erneut eine schwedische Studie.

Veröffentlicht:

In dieser Studie waren 90 Prozent aller Schlaganfälle bei behandelten Hypertonikern aufgetreten, wenn der Blutdruck trotz Therapie nicht unter 140 zu 90 mm Hg gesenkt war.

    60 Prozent der Teilnehmer der Studie hatten Hypertonie.
   

Die Kohorten-Studie von Dr. Cairu Li von der Universität Malmö liefert ein aktuelles Bild über die Situation beim Thema Hypertonie am Beispiel Schwedens (Stroke 36, 2005, 725). Li hat in seine Studie 28 000 Einwohner der schwedischen Stadt zwischen 45 und 73 Jahren aufgenommen und sechs Jahre lang Daten erhoben. Registriert wurden bei den Studienteilnehmern Blutdruckwerte und Schlaganfälle.

Die Studie belegt, wie häufig Hypertonie heute ist, und sie belegt zudem, wie selten der Blutdruck konsequent unter die Grenze von 140 zu 90 mmHg gesenkt ist. Fast 17 000 der Studienteilnehmer hatten einen zu hohen Blutdruck, also 60 Prozent.

Aber nur 23 Prozent dieser Hypertoniker waren medikamentös behandelt. Und bei den meisten der Behandelten war der Blutdruck trotzdem nicht unter 140 zu 90 mmHg gesenkt: 88 Prozent hatten Blutdruckwerte über 140 zu 90 mmHg und 50 Prozent hatten gar Werte über 160 zu 100 mmHg.

Wie günstig sich eine konsequente Blutdrucksenkung unter 140 zu 90 mm Hg auswirkt, belegen diese Zahlen: Unter den in der schwedischen Studie behandelten Hypertonikern mit Werten unter 140 zu 90 mm Hg betrug die Schlaganfall-Inzidenz 289 pro 100 000 Personenjahre, bei behandelten Hypertonikern, bei denen die Werte trotz Behandlung über 140 zu 90 mmHg lagen, war die Schlaganfall-Inzidenz mit 705 pro 100 000 Personen-Jahre mehr als fünfmal so hoch.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung