Insomnia

Optimistische Menschen schlafen besser

In einer Online-Umfrage war eine optimistische Lebenseinstellung insgesamt mit einer guten Schlafqualität assoziiert. Patienten mit Schlafproblemen könnte daher ein Optimismus-Training helfen.

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Gute Schlafqualität könnte die Gesundheitsvorteile von Optimisten erklären.

Gute Schlafqualität könnte die Gesundheitsvorteile von Optimisten erklären.

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Wien. Optimistische Menschen leben länger als pessimistische und haben ein geringeres Risiko, chronisch krank zu werden – das ist wissenschaftlich bereits mehrfach untermauert. Ein Grund für das längere und gesündere Leben von Optimisten könnte ein besserer Schlaf sein, berichten jetzt Forscher um Jakob Weitzer und Professor Eva Schernhammer von der Abteilung für Epidemiologie der Medizinischen Universität Wien* (J Sleep Res. 2020; online 8. Juli).

Online-Umfrage in Österreich

Die Epidemiologen haben Daten einer Online-Umfrage von 2017 mit 1004 Österreichern analysiert, teilt die MedUni mit. Dabei lagen Angaben zur generellen Schlafcharakteristik und unter anderem zum Arbeitsumfeld und zum Verhalten vor dem Schlafengehen vor.

Bei Optimisten unter den Teilnehmern ergab sich im Vergleich zu den Pessimisten eine um rund 70 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit für Schlafstörungen und Insomnia, heißt es in der Mitteilung. „Andere Studien haben gezeigt, dass Optimisten mehr Sport betreiben, weniger rauchen und sich gesünder ernähren. Außerdem haben sie bessere Strategien zur Problembewältigung und empfinden weniger Stress in herausfordernden Situationen. Alle diese Faktoren können zu einem besseren Schlaf führen“, fasst Studienautor Weitzer den aktuellen Stand der Forschungen in dem Papier zusammen.

Optimismus lässt sich trainieren

Durch verschieden Übungen könne man Optimismus sogar fördern, betonen die Studienautoren in der Mitteilung. Eine dieser Übungen ist die sogenannte „Best Possible Self-Methode“.

Weitzer: „Dabei versucht man sich ein Ideal vorzustellen und niederzuschreiben, wie das eigene bestmögliche Leben in der Zukunft aussehen könnte. Nach mehrwöchiger regelmäßiger Übung kann man somit den eigenen Optimismus fördern.“ Dabei geht es primär nicht darum, dieses „Ideal“ zu erreichen, sondern generell darüber zu reflektieren und sich danach realistische Ziele zu setzen, die optimistisch für die Zukunft stimmen.

Bis heute sei es jedoch ungewiss, ob allein die in den Übungen erzielte Steigerung des Optimismus zu einem besseren Schlaf und einer besseren Gesundheit führt, betont Weitzer. Sollte dies jedoch der Fall sein, was in weiteren Studien untersucht werden müsste, könnte „Optimismustraining“ die Häufigkeit von Schlaf- und anderen gesundheitlichen Problemen in der Bevölkerung reduzieren. (eis)

*Beteiligt waren auch die Schlafforscher Stefan Seidel und Gerhard Klösch von der Universitätsklinik für Neurologie an der Medizinischen Universität Wien.

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