Osteoporose-Schulung hält Patienten bei der Stange

NEU-ISENBURG (ikr). Die Compliance von Patienten bei Pharmakotherapie ist ein großes Thema der Versorgungsforschung. Neue, ausgeklügelte Schulungsprogramme sind hier ein erfolgversprechender Ansatz, Patienten bei der Stange zu halten. Osteoporose-Experten haben das jetzt vorgemacht.

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Wie schlecht es bislang um die Patienten-Compliance bei Osteoporose bestellt ist, belegt die Analyse einer US-amerikanischen Datenbank zu Arzneimittelverschreibungen bei mehr als 245 500 Frauen über 50 Jahre. Demnach wird ein halbes Jahr nach Erstverordnung eines Bisphosphonats dieses nur noch von etwa einem Drittel der Patienten eingenommen.

Mit der sogenannten Nümbrechter Osteoporose-Schule sind einer Studie zufolge dagegen auch ein Jahr nach Therapiebeginn noch mehr als 60 Prozent der Patienten bei der Stange. "Das Programm besteht aus neun Modulen, mit denen Basiswissen zur Osteoporose, Diagnose und Therapie vermittelt wird", sagte Professor Klaus Peters aus Nümbrecht zur "Ärzte Zeitung". Der Chefarzt der Orthopädie und Osteologie der Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht hat die Effekte des neuen Schulungsprogramms in einer Studie getestet.

In der Studie wurden Patienten, die zu Beginn der Ersttherapie an der Osteoporose-Schulung teilgenommen hatten, sechs und zwölf Monate später zur Compliance bei der Medikation befragt. Ergebnis: Nach sechs Monaten nahmen 68 (72 Prozent) von 78 befragten Patienten und nach zwölf Monaten 59 (62 Prozent) von 72 Patienten noch ihre Medikation ein.

Das standardisierte Schulungsprogramm ist evaluiert und entspricht den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sowie den Kriterien des Dachverbandes Osteologie. Es ist direkt in der Praxis einsetzbar.

Erhältlich ist das Programm über das Buch "Nümbrechter Osteoporose Schule"; (2008, Steinkopff Verlag; ISBN 978-3-7985-1788-2).

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