Oxaliplatin erhöht Chance für Tumorentfernung

INNSBRUCK (sto). Für die Heilung eines Patienten mit kolorektalem Karzinom ist die kurative Resektion des Tumors zwar Voraussetzung, sie reicht aber allein nicht aus. Das sagt der Chirurg Professor Wolf Otto Bechstein von der Universität Frankfurt am Main. Gefragt seien auch hier interdisziplinäre Therapieansätze. Zunehmend wichtig sei dabei die adjuvante und die neoadjuvante Chemotherapie.

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Voraussetzung für eine adjuvante Therapie beim Kolonkarzinom ist die R0-Resektion (komplette Resektion) des Primärtumors mit der Bestimmung des Lymphknotenstatus.

Darauf wies Bechstein bei der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie in Innsbruck hin. Nach Aussage von Bechstein sollten entsprechend der erst in diesem Jahr aktualisierten Leitlinien mindestens zwölf Lymphknoten untersucht werden.

Beim fortgeschrittenen Rektum-karzinom hat sich eine neoadjuvante Therapie vor und nach der Primärresektion des Tumors bereits bewährt. Damit lasse sich die Rate der sphinktererhaltenden Operationen erhöhen. Bei Patienten mit Metastasen werde die neoadjuvante Therapie dagegen erst noch erprobt. Die meisten Erfahrungen gebe es schon bei Patienten mit Lebermetastasen, berichtete Bechstein bei einer Veranstaltung des Unternehmens Sanofi-Aventis.

Eine Studie in Frankreich hat ergeben, daß eine neoadjuvante Oxaliplatin-basierte Chemotherapie bei primär nicht-resezierbaren Lebermetastasen prinzipiell möglich ist. Bei 59 Prozent der 151 Patienten wurde durch eine neoadjuvante Therapie mit Oxaliplatin (Eloxatin®) plus 5-Fluorouracil (5-FU) und Leukovorin (LV, Folinsäure) eine partielle Remission erreicht. Bei etwa der Hälfte dieser Patienten war eine Leberteilresektion möglich. Bei etwa zwei Drittel dieser Patienten sei eine sekundäre R0-Resektion und damit eine komplette Remission möglich gewesen.

Zur Therapie bei primär resezierbaren Leberfiliae läuft jetzt eine Studie, in der die Patienten vor und nach der Leber-Teilresektion jeweils Oxaliplatin und 5FU/LV erhalten. Die Aufnahme von Patienten in die Studie sei inzwischen abgeschlossen. Erste Ergebnisse würden in etwa zwei Jahren erwartet, berichtete Bechstein.

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