Oxaliplatin vermindert Rezidivrisiko bei Kolorektal-Krebs

INNSBRUCK (sto). Bei der adjuvanten Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem kolorektalem Karzinom gibt es nach Angaben von Dr. Peter Reichardt vom Universitätsklinikum Charite in Berlin durch eine Aufnahme von Oxaliplatin (Eloxatin®) in das FOLFOX4-Therapie-Regime erstmals seit 13 Jahren eine Verbesserung.

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Durch die zusätzliche Verwendung von Oxaliplatin zur Standardtherapie - 5-Fluorouracil (5-FU) plus Leukovorin (LV, Folinsäure) - lasse sich das Rezidivrisiko um 23 Prozent vermindern. Das habe die MOSAIC-Studie (Multicenter International Study of Oxaliplatin/5-FU/LV in the adjuvant treatment of Colon cancer) mit weltweit 2246 Patienten ergeben.

      Dreiviertel der Patienten sind nach drei Jahren rezidivfrei.
   

Bei einer zusätzlichen Applikation von Oxaliplatin lebten nach im Mittel 38 Monaten noch 78 Prozent der Patienten rezidivfrei. In der Vergleichsgruppe mit 5-FU/LV waren es 73 Prozent. Daran erinnerte der Berliner Onkologe bei der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie in Innsbruck.

Häufigste unerwünschte Wirkungen beim FOLFOX4-Schema waren nach Reichardts Angaben mit 41 Prozent periphere Neuropathien, die sich bei nahezu allen betroffenen Patienten nach Abschluß der chemotherapeutischen Behandlung im Laufe der folgenden Monate vollständig zurückgebildet hatten.

Als Konsequenz aus den Ergebnissen der MOSAIC-Studie sei die Therapie nach dem FOLFOX4-Schema bei Patienten mit kolorektalem Karzinom im Stadium III von der Leitlinienkonferenz "Kolorektales Karzinom" vor kurzem als einzige adjuvante Chemotherapie mit einem Empfehlungsgrad A - dem höchsten Empfehlungsgrad - versehen worden, berichtete Reichardt bei einer von dem Unternehmen Sanofi-Aventis unterstützten Veranstaltung.

74 Prozent der Rezidive treten innerhalb von drei Jahren auf. Eine statistische Analyse der Mayo-Klinik hat vor kurzem ergeben, daß das krankheitsfreie Überleben nach drei Jahren hochsignifikant mit dem 5-Jahres-Gesamtüberleben korreliert, wie Reichardt berichtete.

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