Pädiater verteilen Kinderbücher bei Vorsorge-Untersuchungen

Veröffentlicht:

Schon ab dem 1. Geburtstag eintauchen in die Welt der Bücher: Dazu wollen ab November Sachsens Kinderärzte im Verbund mit der Stiftung Lesen ihre kleinen Patienten und deren Eltern mit dem Projekt "Lesestart" animieren.

Im Rahmen der U 6-Vorsorge-Untersuchung erhalten Eltern bei sächsischen Kinderärzten ein Lesestart-Päckchen mit einem Bilderbuch, einem Ratgeber und einem Sprach- und Lesetagebuch. Zur U 7 bekommen sie in den beteiligten Praxen ein zweites Päckchen.

Das dritte und letzte Lesepäckchen ist etwa zum dritten Geburtstag in Bibliotheken erhältlich. Die Finanzierung dieses neuen Projektes zur Sprachförderung der Kleinkinder teilen sich das Sächsische Sozialministerium, das Bundesfamilienministerium, die Stiftung Lesen und der Ravensburger Verlag.

Bei der Jahrestagung der sächsischen Kinderärzte in Dresden traf die Stiftung Lesen mit dem Projekt bei über 100 Pädiatern auf reges Interesse. "Wir sehen ja später viele Kinder mit Sprachstörungen, deshalb engagieren wir uns gern", sagte Oberarzt Dr. Klaus Hofmann, Vorsitzender der Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.

"Bücher haben schon für die Allerkleinsten eine große Bedeutung", so Sozialministerin Helma Orosz. "Viele Schritte auf dem Weg zur verbalen Verständigung werden im gemeinsamen Betrachten von Büchern geübt. Die körperliche Nähe und die direkte Zuwendung schaffen dabei eine sehr lernförderliche Atmosphäre. Das Umblättern ist eine komplexe feinmotorische Übung", erläutert sie. Das Betrachten der Bilderbücher helfe Kindern, sich zu konzentrieren, erweitere ihren Wortschatz und ermögliche eigene Erfahrungen in Bildergeschichten wiederzuentdecken.

Ein ähnliches Projekt in Großbritannien habe gezeigt, daß Kinder beim Schulstart bessere Lernvoraussetzungen hatten, berichtete Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum Auftakt der Aktion. (dür)

Kinderärzte in Sachsen, denen ein Bestellformular für die Lesepäckchen fehlt, können es bei der Stiftung Lesen anfordern: Tel. 06131-2889039 oder per E-Mail: sabine.bonewitz@stiftunglesen.de

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Zelluläre Müllabfuhr gestört

Lysosomale Speicherkrankheiten: Diese kausalen Therapien gibt es

Überlastungen und Traumata

Nintendinitis bis Wii-knee – wenn Zocken schmerzt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter