Pakistan befürchtet mindestens 30 000 Tote in Kaschmir durch Beben

Veröffentlicht:

Schwerstes Erdbeben seit 100 Jahren / Deutsche Hilfe / Ärzteteam von Humedica

ISLAMABAD (dpa/eb). Nach dem schweren Erdbeben in Pakistan zeichnen sich immer verheerende Ausmaße der Katastrophe ab. Allein in dem von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs seien etwa 30 000 Menschen ums Leben gekommen, sagte der regionale Kommunikationsminister, Tarik Faruk, gestern dem privaten Fernsehsender Geo TV. Darüber hinaus gebe es tausende von Menschen, deren Schicksal zunächst noch unklar gewesen sei.

Das schwerste Beben seit 100 Jahren hatte die Stärke von 7,6 und zerstörte weite Landstriche im Norden Pakistans und Indiens.

In den ersten 24 Stunden nach dem Hauptbeben am Samstag hatten mindestens 20 Nachbeben der Stärke 5 bis 6 die Katastrophenregion erschüttert.

Präsidentensprecher Generalmajor Schaukat Sultan sagte, bisher sei es Armee und Helfern nicht gelungen, alle entlegenen Gebiete zu erreichen. Viele Dörfer und selbst kleine Städte seien "regelrecht von der Landkarte verschwunden".

Das Beben, das auch Afghanistan erschüttert hat, unterbrach oder zerstörte Straßenverbindungen in die am schwersten betroffenen Regionen Pakistans. Heftige Regenfälle erschwerten zudem die Bemühungen der Helfer.

Im indischen Teil Kaschmirs stieg die Zahl der Todesopfer gestern auf über 300. Nach Angaben der Behörden wurden im nördlichen Bundesstaat Jammu und Kaschmir außerdem etwa 2000 Menschen verletzt.

Deutsche Hilfsorganisationen haben sofort reagiert. Ein Ärzteteam von Humedica ist noch am Samstag nach Pakistan aufgebrochen.

Die Ärzte und Koordinatoren sollen in der Stadt Mansehra die Lage sondieren und medizinische Hilfe leisten. Das Team hat Ausrüstung und Notfallmedikamente mit, um 3000 Patienten zu versorgen.

Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das schon seit Jahren in der Region aktiv ist, hat Hilfe angeboten.

Zelte, Decken, Basis-Gesundheitsstationen sowie Material und Personal zur Trinkwasseraufbereitung stünden bereit, so das DRK gestern. DRK, Unicef, Caritas und andere deutsche Hilforganisationen haben zu Spenden aufgerufen.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Zu hohe Drehzahl: Hochtouriges Fahren überhitzt bekanntlich den Motor und beschleunigt den Reifenabrieb. Genauso kann zu viel L-Thyroxin, speziell bei Älteren, nicht nur Herz und Kreislauf überlasten, sondern auch die Knochen schwächen.

© Michaela Illian

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr