Pankreaskarzinom entwickelt sich nur sehr langsam
CAMBRIDGE (ple). Das Pankreaskarzinom entwickelt sich offenbar viel langsamer als bisher vermutet, wie aktuelle molekulargenetische Analysen britischer und US-amerikanischer Wissenschaftler bestätigen.
Von der ersten tumorauslösenden Mutation dauert es mindestens eine Dekade, bis Tochterkrebszellen entstehen. Dann vergehen weitere mindestens fünf Jahre, bis die Tumorzellen die Fähigkeit erlangen zu metastasieren - wiederum möglicherweise ausgelöst durch genetische Mutationen. Haben sich schließlich Fernmetastasen gebildet, sterben die Patienten meist innerhalb der folgenden drei Jahre (Nature 2010; 467: 1109 und 1114).
Weil die Karzinomentstehung in der Anfangsphase so lange braucht, ist hier die Chance am größten, erfolgreich therapeutisch einzugreifen - noch lange bevor sich Krebszellen in anderen Organen ansiedeln, wie Dr. E. Georg Luebeck vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle in seinem Kommentar zu zwei Studien betont (Nature 2010; 467: 1053).7