Patienten mit GIST profitieren von Sunitinib

HAMBURG (awa). Patienten mit gastrointestinalen Stromatumoren (GIST), die gegen den Tyrosinkinase-Hemmer Imatinib resistent sind oder Imatinib nicht vertragen, profitieren noch von dem Multi- Tyrosinkinase-Hemmer Sunitinib.

Veröffentlicht:

Sunitinib (Sutent®) verlängert im Vergleich zu Placebo signifikant die Zeit bis zur Progression sowie das Gesamtüberleben. Das gilt für Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten GIST, bei denen die Standardtherapie mit Imatinib versagt oder die sie nicht vertragen. Das hat Privatdozent Peter Reichardt von der Charité Berlin auf einer vom Unternehmen Pfizer ausgerichteten Veranstaltung in Hamburg berichtet.

Reichardt hat die Daten der verblindeten Zulassungsstudie vorgestellt. 312 Patienten mit GIST und Imatinib-Resistenz oder -Unverträglichkeit erhielten randomisiert im Verhältnis 2 : 1 Sunitinib oder Placebo. Vier Wochen lang nahmen sie täglich eine Kapsel mit 50 Milligramm Sunitinib, dann war zwei Wochen Pause. Sobald sich bei den Patienten mit Placebo ein Tumorwachstum nachweisen ließ, erhielten sie das Angebot, Sunitinib zu nehmen.

Schon die erste Zwischenanalyse habe ergeben, daß Sunitinib im Vergleich zu Placebo die Zeit bis zur Progression von im Median 1,5 auf 6,3 Monate verlängere. Außerdem war die Sterberate in der Placebo-Gruppe fast doppelt so hoch wie in der Verum-Gruppe, wie Reichardt sagte: Der Anteil der Todesfälle betrug 14 Prozent im Sunitinib-Arm und 25 Prozent im Placebo-Arm. Daraufhin wurde der Placebo-Arm vorzeitig abgebrochen, um allen Teilnehmern die Behandlung mit Sunitinib zu ermöglichen. Bei insgesamt 70 Prozent der Patienten aus dem Placebo-Arm kam es zur Progression.

Gleichzeitig mit der Zulassung bei GIST nach Imatinib-Versagen oder -Unverträglichkeit erfolgte auch die Zulassung bei metastasiertem Nierenzellkarzinom.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Nach Brustkrebs gegen COVID und Influenza gleichzeitig impfen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Sie fragen – Experten antworten

Nach Brustkrebs gegen COVID und Influenza gleichzeitig impfen?

Lesetipps
Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“

Ein älteres Paar am Strand

© Monkey Business 2 / Shotshop / picture alliance (Symbolbild mit Fotomodellen)

Urteil zur Ärzteversorgung

Erfolgreiche Klage: Arztwitwe hat Anspruch auf Hinterbliebenenrente

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung