Patienten sollten zu Selbstmessung ermuntert werden

HAMBURG (grue). Die Blutzuckerselbstkontrolle sollte einen festen Platz im Diabetes-Management haben. Denn davon profitieren nicht nur die Patienten, sondern auch die behandelnden Ärzte.

Veröffentlicht:

Die Blutzuckerselbstkontrolle (BZSK) kann per se nicht den Verlauf bei Typ-2-Diabetes beeinflussen, zieht aber therapeutische Konsequenzen nach sich. "Deshalb sollte sie besonders bei neu-diagnostiziertem Typ-2-Diabetes selbstverständlich sein", sagte Professor Stephan Martin vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum in Düsseldorf.

Mehrere Studien belegen, dass sich die BZSK günstig auf den HbA1C-Wert auswirkt. Eine retrospektive Datenauswertung von 3268 hausärztlich und internistisch betreuten Typ-2-Diabetikern hat darüber hinaus ergeben, das die BZSK das Risiko für tödliche und nicht-tödliche Diabetes-Komplikationen signifikant verringert (ROSSO: Self-Monitoring of Blood Glucose and Outcome in People with Type 2 Diabetes). Allerdings maßen weniger als die Hälfte der Patienten in einem Zeitraum von 6,5 Jahren mindestens ein Jahr lang regelmäßig ihren Blutzucker, sagte Martin.

Neue Stiftung soll Akzeptanz der BZSK fördern

Um die Akzeptanz der BZSK zu verbessern, hat die Deutsche Diabetes-Stiftung die von Roche unterstützte Tochterstiftung "Chance bei Diabetes" gegründet, die unter anderem eine Patientenbroschüre mit Tipps für die BZSK herausgibt. Sie enthält ein Blutzuckerlineal und Tabellen, mit denen ein Blutzuckertagesprofil erstellt werden kann. Die Patienten werden darin ermuntert, ihre Blutzuckerwerte prä- und postprandial nach den Hauptmahlzeiten und vor dem Schlafengehen zu bestimmen - anfangs häufiger, später in Absprache mit dem Arzt. "Der Patient bekommt so ein Gefühl für seine Krankheit", sagte Martin bei einer Veranstaltung von Roche Diagnostics. "Und dem Arzt helfen die Blutzuckerwerte bei der Therapiefindung".

Die kostenlose Broschüre "Neustart Diabetes" kann angefordert werden unter Tel.: 0 18 05 / 71 07 12. Die Stiftung bietet zum Thema auch Informationen im Internet: www.chance-bei-diabetes.de

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Kommentar zu Auswirkungen der Abwasserrichtlinie

Metformin: Kopf-in-den-Sand ist keine Strategie

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung