Per E-Mail der Grippe auf der Spur

Erkältet oder nicht? Wenn dies viele Bürger im GrippeWeb des Robert Koch-Instituts melden, hilft das den Forschern weiter.

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BERLIN (gvg). Mit dem GrippeWeb gibt es seit dem vergangenen März ein neues Grippe-Surveillance-Instrument des Robert Koch-Instituts (RKI), das sich explizit an die Bevölkerung richtet. Nach einem halben Jahr liegen jetzt erste Daten vor.

Bisher seien etwa 1400 Teilnehmer beim GrippeWeb registriert, sagte Privatdozent Walter Haas vom RKI. Die Teilnehmer erhalten wöchentlich eine E-Mail, in der sie gefragt werden, ob in der vergangenen Woche ein Atemwegsinfekt aufgetreten sei.

Erkältungen etwa dreimal häufiger wie grippeähnliche Erkrankungen

Wenn ja, dann gibt es einige weitere Fragen, mit denen grippeähnliche Krankheitsverläufe identifiziert werden sollen. Außerdem wird gefragt, ob ein Arzt aufgesucht wurde oder nicht.

Die bisher erhobenen Daten zeigen, dass die Hälfte aller registrierten Kinder in den Sommermonaten mindestens zwei akute respiratorische Infekte hatte. Über alle Teilnehmer gerechnet sind Erkältungen etwa dreimal häufiger als grippeähnliche Erkrankungen.

Bei Erkältungen geht nur jeder fünfte Betroffene zum Arzt

 Ob ein Arzt aufgesucht wird oder nicht, wird offenbar davon abhängig gemacht, wie schwer die Erkrankung ist. Bei Erkältungen geht nur jeder fünfte Betroffene zum Arzt. Bei grippeähnlichen Erkrankungen ist es immerhin jeder dritte.

Gerade mit Blick auf die bevorstehende Grippesaison bittet das RKI Ärzte, auf das GrippeWeb aufmerksam zu machen, um die Datengrundlage zu verbreitern.

Wenn genug Bürgerinnen und Bürger teilnähmen, könne sich das GrippeWeb zu einem wichtigen Baustein der Surveillance entwickeln, so Haas.

Informationen und Anmeldung: http://grippeweb.rki.de

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