Förderpreis

Phytochemie gegen Infektionen?

FREIBURG (eb). Der Mikrobiologe und Immunologe Professor Dr. Andreas Diefenbach, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Universitätsklinikum Freiburg, erhält den "Starting Grant" des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 1,5 Millionen Euro für sein Projekt "NutrImmune". Der Wissenschaftler will den Einfluss von Nahrungsstoffen auf das Immunsystem des Darms untersuchen.

Veröffentlicht:

Viele Gemüsesorten wie zum Beispiel Broccoli oder Rosenkohl enthalten Senfölglykoside, die zur Gruppe der Phytochemikalien gehören. Diefenbach konnte mit seiner Forschungsgruppe zeigen, dass solche Phytochemikalien die Differenzierung von speziellen Immunzellen, den so genannten Lymphoid-Tissue-Inducer-Zellen (LTi-Zellen), beeinflussen.

Das hat das Universitätsklinikum in Freiburg mitgeteilt. Mäuse, deren Futter keine Phytochemikalien enthielt, bildeten nur wenige LTi-Zellen und waren für Darminfektionen und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sehr anfällig.

Das ERC-geförderte Projekt untersucht die molekularen Mechanismen, über die bestimmte Nahrungsstoffe die Differenzierung und Funktion der LTi-Zellen beeinflussen.

Diese Zellen sind wichtig für den Schutz des Darmepithels, also des Deck- und Drüsengewebes. In Zukunft könnten solche Phytochemikalien oder aus ihnen entwickelte Substanzen in der Klinik zur Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie zum Beispiel Morbus Crohn eingesetzt werden.

Diefenbach forscht seit 2005 am Freiburger Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Er ist außerdem Mitglied am BIOSS, dem Zentrum für biologische Signalstudien der Universität Freiburg, sowie an der Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin (SGBM).

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Mehr zum Thema

Landessozialgericht Stuttgart.

Dauerkopfschmerzen kein Beleg für COVID-Impfschaden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus