Plädoyer für primäre PTCA auch bei 80jährigen Herzinfarkt-Patienten

MANNHEIM (Rö/mal). Hohes Alter allein ist kein Grund, bei Herzinfarkt-Patienten mit einer Reperfusionstherapie restriktiv zu sein. Auch bei älteren Patienten sei- abhängig vom biologischen Alter und von Begleitkrankheiten - eine frühe Reperfusion, bevorzugt eine PTCA, anzustreben, betonen erneut Kollegen aufgrund einer Studie bei über 75jährigen Patienten.

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In der Studie, deren Resultate beim Kardiologen-Kongreß in Mannheim bekanntgegeben wurden, sind die Daten aller über 75jährigen Patienten mit ST-Hebungs-Herzinfarkt im ACOS (Akutes COronarSyndrom)-Register bewertet worden.

Die 2045 Studienteilnehmer waren im Mittel 80 Jahre alt. Abhängig vom Allgemeinzustand wurde bei 51 Prozent von ihnen die primäre konservative Therapie, bei 30 Prozent die primäre PTCA und bei 19 Prozent die Fibrinolyse als Therapie gewählt.

Die Ergebnisse der Sterberaten sprechen eindeutig für die Intervention, vor allem für die primäre PTCA. So betrug die Sterberate in der Klinik bei konservativer Therapie 23 und bei Lyse 25 Prozent, bei PTCA aber nur zehn Prozent, wie es Privatdozent Dr. Uwe Zeymer vom Herzzentrum Ludwigshafen und seine Kollegen auch in einer Veröffentlichung zur Studie berichten (DMW 130, 2005, 633).

Klare Unterschiede gab es auch bei den Sterberaten nach einem Jahr. Mit konservativer Therapie lag sie bei 52 Prozent, mit Lyse bei 41 und mit PTCA bei 19 Prozent.

Die Kollegen weisen darauf hin, daß in ihrer nicht randomisierten Studie die niedrigere Sterberate bei PTCA auch durch Zuordnung von Patienten mit niedrigem Risiko, etwa von Patienten ohne Diabetes oder Niereninsuffizienz, zur PTCA und durch eine bessere Begleittherapie erklärbar sein könnte.

Allerdings sei die PTCA auch bei Berücksichtigung wichtiger, die Prognose beeinflussender Faktoren ein unabhängiger Prädiktor des Überlebens geblieben.

 

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