Entlastungspflege

Pläne für Kinderhospiz in Frankfurt – Spenden nötig

Für 2026 plant die Stadt Frankfurt ein Kinderhospiz. Dafür benötige der Trägerverein Spenden in Höhe von vier Millionen Euro, sagt der Projektleiter Thorsten Haase. Bisher gibt es im Großraum Frankfurt nur ein stationäres Kinderhospiz.

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Frankfurt/Main. In Frankfurt soll ein Kinderhospiz entstehen, um pflegende Familien zu entlasten. Es soll 2026 eröffnet werden. Der Trägerverein braucht dafür Spenden in Höhe von vier Millionen Euro, wie Projektleiter Thorsten Haase am Donnerstag in Frankfurt sagte. Derzeit gibt es in Hessens größter Stadt nur ambulante Angebote. Ein stationäres Kinderhospiz existiert im Großraum um Frankfurt nur in Wiesbaden.

Die Deutschen Kinderhospiz Dienste – getragen von einem Verein in Dortmund – betreiben bundesweit sieben solcher Einrichtungen an fünf Standorten. Bundesweit gibt es Haase zufolge nur 17 Kinderhospize. Dem stünden rund 50.000 lebensverkürzend erkrankte Kinder gegenüber. Den Familien stehen laut Gesetz vier Wochen Entlastungspflege in einer stationären Einrichtung zu. Die meisten Familien fänden aber keinen Platz, die vorhandenen Hospizplätze könnten den Bedarf nur zu vier Prozent decken.

Permanente Überlastung betroffener Familien

In Frankfurt gehen die Initiatoren von rund 450 lebensbedrohlich erkrankten Kindern aus. Der Anspruch auf Entlastungspflege könne hier „zu null Prozent“ erfüllt werden. „Das ist eine Tragödie für Eltern und Geschwisterkinder“, sagte Haase. Die Familien gerieten durch permanente Überlastung in eine Abwärtsspirale, „die die Lebenszeit eines ohnehin zu kurzen Lebens weiter verkürzt“.

Die Deutschen Kinderhospiz Dienste betreiben in Frankfurt seit zwei Jahren den ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn. Für das geplante stationäre Hospiz wird derzeit mit Unterstützung der Aschaffenburger Utay Foundation eine Immobilie gesucht, die acht Kinder aufnehmen kann. Für den Betrieb sind 22 Vollzeitpflegekräfte nötig plus 30 bis 40 Ehrenamtliche. Die Kosten für die Aufenthalte werden dann nachträglich zum Teil von den Krankenkassen übernommen. (dpa)

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