Plasminogen bringt Wunden zum Abheilen

UMEå (eb). Eine neue Substanz, die das Abheilen diabetischer und anderer chronischer Wunden beschleunigt, steht jetzt für klinische Tests bereit: das Protein Plasminogen.

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Forscher der Umeå University in Schweden hatten entdeckt, dass dieser Regulator die Heilung fördert, indem er Entzündungsreaktionen triggert (Blood 2012, online 4. Mai). Plasminogen ist ein Plasmaprotein, das in der Leber synthetisiert wird und in allen Körperflüssigkeiten vorkommt.

Seine Konzentration erhöht sich in und um Wunden drastisch - ein Signal zum Start von Entzündungsreaktionen, die für die Heilung nötig sind. In diabetischen Wunden jedoch steigt die Plasminogenmenge weniger stark, und das scheint der Grund zu sein, warum sie sich nicht schließen.

Bei Mäusen und Ratten beginnt die Heilung sofort, nachdem man ihnen Plasminogen in Wunden injiziert hat, berichten die Forscher. Daher haben sie eine Zelllinie entwickelt, um das Protein in größeren Mengen herzustellen.

Sie setzen große Hoffnungen in die Methode, weil es sich um eine körpereigene Substanz handelt, die ohne unerwünschte Wirkungen anwendbar ist. Der Bedarf sei enorm, denn ein großer Teil der ungefähr 350 Millionen Diabetiker weltweit hat Fußulzera, und bei 10 bis 15 Millionen ist eine Amputation unvermeidlich.

Helfen könnte Plasminogen auch bei Trommelfellschäden oder Periodontitis. Zudem hat es sich gegen MRSA als wirksam erwiesen.

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