Pregabalin lindert rasch Symptome bei neuropathischen Schmerzen

BERLIN (gvg). Bei Patienten mit peripheren neuropathischen Schmerzen lassen sich mit dem seit Anfang September erhältlichen Medikament Pregabalin die Symptome schnell lindern. Das haben Studien bei Patienten mit schmerzhafter, diabetischer Polyneuropathie und Neuralgien nach einem Herpes zoster ergeben.

Veröffentlicht:

Pregabalin (Lyrica®) bindet an eine Untereinheit von spannungsabhängigen Kalziumkanälen im zentralen Nervensystem. Dadurch wird die Freisetzung stimulierender Neurotransmitter verringert, was zu einer Beruhigung des überaktiven Schmerzsystems führt.

Die Substanz wurde in zehn Studien mit insgesamt 2750 Patienten geprüft, die entweder an einer diabetischen Polyneuropathie oder an einer postzosterischen Neuralgie litten. Dies hat Professor Ralf Baron von der Universitätsklinik Kiel berichtet.

Die Ergebnisse der Studien ergaben eine signifikante Abnahme der Schmerzintensität von im Schnitt 2,8 Punkten auf einer visuellen Analogskala (VAS) mit zehn Punkten. Bei etwa der Hälfte der Patienten sei eine Verringerung des VAS-Werts um mindestens die Hälfte zu erwarten, so Baron. Bei zwei Dritteln der Betroffenen könne mit einer Abnahme um mehr als 30 Prozent gerechnet werden.

Anders als die sonst in der Behandlung von Neuropathie-Patienten verwendeten Antikonvulsiva und trizyklischen Antidepressiva wirke Pregabalin bereits innerhalb von zwei Tagen, wie der Neurologe bei der von dem Unternehmen Pfizer unterstützen Veranstaltung gesagt hat. Die Startdosis von zweimal 75 mg pro Tag sei bereits therapeutisch wirksam.

Pregabalin kann bis zweimal 300 mg täglich auftitriert werden.

Von dem Präparat stehen Hartkapseln in folgenden Wirkstärken und Packungsgrößen für die zweimal tägliche Einnahme zur Verfügung: 25 mg (bei eingeschränkter Nierenfunktion) zu 14 und zu 100 Stück, 75 mg zu 14 Stück, 150 mg zu 56 Stück und zu 100 Stück und 300 mg zu 56 und zu 100 Stück.

Jetzt abonnieren
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Ergebnis der UNITE-Studie

Migräne plus Depression: Fremanezumab wirkt offenbar doppelt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?