Forschung

(Pro)Renin-Rezeptor ist auch für das Immunsystem wichtig

Veröffentlicht:

BERLIN. Er wurde erst vor wenigen Jahren in der Herz-Kreislauf-Forschung entdeckt und allmählich kristallisiert sich heraus, dass er für die Entwicklung der verschiedensten Zellen unverzichtbar ist. Die Rede ist von dem (Pro)Renin-Rezeptor (PRR).

Jetzt haben Forscher gezeigt, dass dieser Rezeptor auch eine wichtige Rolle für die Entwicklung der T-Zellen des Immunsystems spielt, heißt es in einer Mitteilung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).

Die Entdeckung von PRR beflügelte zunächst die Herz-Kreislauf-Forschung, da der Rezeptor sowohl das Enzym Renin als auch dessen Vorläufer Prorenin bindet. Inzwischen habe sich aber herausgestellt, dass PRR in keinerlei Zusammenhang mit Bluthochdruck steht.

Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass der Rezeptor in nahezu allen Geweben und Zellen vorkomme, heißt es weiter. Schalteten Forscher den Rezeptor in unterschiedlichen Geweben bei der Tauffliege Drosophila, bei Zebrafischen und Säugern wie Mäusen aus, waren schwere Schädigungen zum Beispiel an den Nieren und am Herzen.

Besonders stark sei der Rezeptor in den T-Zellen ausgeprägt. Die Forscher des Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des MDC untersuchten, was geschieht, wenn der Rezeptor in T-Zellen von Mäusen ausgeschaltet wird, die sich zur Schulung im Thymusbefinden (Blood 2015; 126:504-507).

Das Ergebnis: die Entwicklung der T-Zellen war massiv gestört. "In der Herz-Kreislauf-Forschung kam die Überlegung auf, einen Inhibitor zu entwickeln, um das Renin-Angiotensin-System auf eine alternative Weise zu inhibieren. Aber alle Untersuchungen, auch unsere, zeigen, dass dieser Rezeptor so wichtig für die Entwicklung des Organismus ist, dass es einfach zu gefährlich wäre, ihn zu blockieren", wird Professor Dominik N. Müller vom ECRC zitiert. (eb)

Mehr zum Thema

Impflücken erkennen

Impfstatus checken mit digitalem Tool

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 1: Pharmakokinetik von Rezafungin bei einer Dosierung von 400mg, gefolgt von 200mg einmal wöchentlich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [10]

Invasive Candida-Infektionen

Modernes Echinocandin – optimierte Eigenschaften und klinische Vorteile

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!