Profitieren auch COPD-Kranke von der Vitamin-D-Supplementation?

Patienten mit schwerer COPD haben meist einen Vitamin-D-Mangel. Die Betroffenen profitieren möglicherweise von der Vitamin-Supplementation.

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WIESBADEN (ikr). Nicht nur Stürze und Frakturen, kardiovaskuläre Erkrankungen sowie Erkältungskrankheiten sind mit niedrigen Serum-Vitamin-D-Spiegeln assoziiert. Auch Patienten mit schwergradigen chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankung (COPD) haben einer aktuellen Studie zufolge häufig einen Vitamin-D-Mangel. Eine orale Supplementation könnte die Lungenkrankheit günstig beeinflussen.

In einer belgischen Studie wurde bei insgesamt 414 (Ex)-Rauchern im Alter über 50 Jahren der Serum-25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel gemessen (Thorax 2010; 65: 215). Dabei stellte sich heraus, dass der Serum-Vitamin-D-Spiegel signifikant mit der Einsekundenkapazität (FEV1) korrelierte:

Nur 31 Prozent der Raucher mit normaler Lungenfunktion hatten zu niedrige Vitamin-D-Spiegel (< 20 ng/ml), jedoch 60 Prozent der Patienten mit einer COPD im GOLD-Stadium III und 77 Prozent der Patienten im GOLD-Stadium IV.

Diese Ergebnisse sind möglicherweise von erheblicher Bedeutung, sagte Professor Claus Vogelmeier vom Universitätsklinikum Marburg beim PneumoUpdate 2010 in Wiesbaden. Denn Vitamin D steigere nicht nur die Kalziumresorption und beeinflusse den Knochenstoffwechsel günstig, sondern beeinflusse auch Faktoren, die für die Pathogenese der COPD relevant sind.

Vitamin D steigert zum Beispiel die Sekretion von antimikrobiellen Peptiden durch Makrophagen, reduziert die Interaktionen von T-Zellen mit dendritischen Zellen und die Aktivierung von CD4-Zellen und steigert die Kraft von Skelettmuskeln.

Damit könnte der Vitamin-D-Mangel pathogenetisch bedeutsam für die Entwicklung der COPD sein, so Vogelmeier. Der Vitamin-D-Mangel könne umgekehrt aber auch eine Folge der COPD sein. Um mehr Klarheit hierüber zu bekommen, empfahl der Marburger Experte, den Effekt einer oralen Vitamin-D-Supplementierung auf die COPD zu prüfen.

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