Gegen Diskriminierung

Projekt hilft HIV-positiven Migranten

Die Berliner AIDS-Hilfe erhält eine Förderung für ihr Projekt für MSM- und Transgender-Migranten mit HIV.

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MÜNCHEN/BERLIN. Stigmatisierung und Diskriminierung verringern und den Zugang zur Krankenversorgung verbessern - das sind die Hauptziele eines Projekts, mit dem die Berliner AIDS-Hilfe (BAH) e.V. ihre Hilfe für HIV-positive, nach Berlin migrierte Männer, die Sex mit Männern haben (MSM) und Transgender-Menschen intensiviert.

Die Berliner AIDS-Hilfe gehört damit zu den weltweit 23 Organisationen, die dieses Jahr von unabhängigen Experten im Rahmen des globalen Programms "Positive Action for MSM and Transgender" von ViiV Healthcare für eine finanzielle Förderung ausgewählt wurden.

"Die größte Herausforderung und Daueraufgabe der Berliner AIDS-Hilfe im Bereich Migration ist die Versorgung der nicht krankenversicherten Menschen", wird Sergiu Grimalschi, Referent für Migrationsarbeit der BAH, in einer Mitteilung von ViiV Healthcare zitiert.

Transgender-Migranten besonders gefährdet

In dieser Situation zählen MSM- und Transgender-Migranten zu den besonders gefährdeten Personen. Sie kommen in jüngster Zeit besonders aus osteuropäischen Ländern, aus nicht europäischen Ländern der ehemaligen Sowjetunion und aus arabischen Staaten.

Dort erleben sie als HIV-Positive, als schwule, bisexuelle oder Transgender-Menschen Diskriminierung, aber auch Verfolgung.

Weil sie in Deutschland häufig keine Aufenthaltsgenehmigung oder Arbeit haben, besitzen die Migranten keine Krankenversicherung. Im Rahmen des BAH-Projekts soll die Situation von MSM und Transgender-Menschen auf drei Ebenen deutlich verbessert werden, heißt es in der Mitteilung:

- Mit der Krisenintervention für Menschen in akuten Notsituationen wird nach Wegen gesucht, den Aufenthalt in Deutschland zu legalisieren und Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen.

- Multiplikatoren der MSM-Transgender-Gemeinschaft Berlins werden durch Schulungen über HIV/Aids sowie soziale und juristische Aspekte in die Lage versetzt, Betroffene gezielt zu informieren.

- Ein geplantes Symposium richtet sich an Ärzte, Anwälte sowie Vertreter öffentlicher Einrichtungen und der Medien, um die öffentliche Wahrnehmung und das Verständnis für die Situation HIV-positiver MSM-Transgender-Migranten zu verstärken.

Das Konzept der BAH dient als weltweites Pilotprojekt für die Arbeit mit MSM-Transgender-Communities.

Durch die Förderung durch ViiV Healthcare können eine Teilzeitstelle für Projektkoordination und ein qualifiziertes Team von 18 Freiwilligen finanziert werden, die Aufgaben im Fallmanagement übernehmen und etwa bei Behördengängen helfen und dolmetschen.

Mit dem Programm "Positive Action for MSM and Transgender" unterstützt das auf HIV spezialisierte Unternehmen ViiV Healthcare weltweit nichtstaatliche Organisationen, die Projekte für betroffene Communities realisieren. (eb)

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