Ramadan macht Migräne-Patienten oft zu schaffen

BERLIN (gvg). Der muslimische Fastenmonat Ramadan führt bei Patienten mit Migräne zu einem Anstieg von Häufigkeit und Dauer der Migräne-Episoden.

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Das geht aus einer Untersuchung bei Beduinen aus der Negev-Wüste hervor. Die 32 Beduinen mit Migräne hatten während des Fastenmonats im Schnitt an 9,4 Tagen Kopfschmerzattacken. Im Monat darauf waren es im Schnitt nur noch 3,7 Tage (J of Headache and Pain 2010; 11: 513).

Ein Teil der Probanden in der Studie erhielt eine medikamentöse Migräne-Prophylaxe. Doch auch bei diesen erhöhte sich die Zahl der Episoden im Fastenmonat.

Der Verdacht, dass das mit den spezifischen Ernährungsgewohnheiten im Fastenmonat zusammenhänge, liege nahe, sagte Professor Frank Erbguth vom Klinikum Nürnberg. Vor allem die Dehydrierung am Tag, möglicherweise auch der Verzicht auf Koffeingetränke, könnte sich bemerkbar machen.

Die Studie belege einen Zusammenhang zwischen Ramadan und starken Migräne-Symptomen. Darüber könnten die Betroffenen zumindest informiert werden. Möglicherweise helfe das auch bei der Entscheidung, auf den Ramadan zu verzichten. Aus "medizinischer Indikation" ist das im Einzelfall auch streng gläubigen Muslimen erlaubt.

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